


Anfahrt der Motorboote am Steg 1 des Wassersport-Vereins Schierstein 1921 e.V. am Samstag (27.09.). Man könne, sagt bei der Begrüßung Karl-Heinz Koch, Chef am Steg 1, eigentlich ein vorab besprochenes Tonband einschalten, es sei ja doch jedes Mal dasselbe: Schöne Saison gehabt, wieder viel zu schnell zu Ende, noch ein paar schöne Tage, und jetzt einmal um die Rettbergsau … Nun, so ganz ist es nie dasselbe. Auch dieses Mal ist es das nicht.



Warum diese Abfahrt wieder ein wenig anders ist? Nun, erst einmal muss man die Sonne begrüßen, die nach kalten Regentagen pünktlich zur Abfahrt blauen Himmel und alle fröhlich macht. Und mit “alle” sind nicht nur die Abfahrer vom WVS-Steg‑1 gemeint, denn auch zwei benachbarte Vereine starten heute ihre Abfahrt. Ergebnis: Ziemliches Motorboot-Getümmel im Schiersteiner Hafen. Dass dann gleichzeitig auch noch die Vereinsmeisterschaft der Segler auf dem Programm stand, war eher zu vernachlässigen — kein Wind und nur ein paar ganz verzweifelt Hoffnungsvolle dümpeln noch mit schlaffen Segeln im Hafen herum.
Verwirrung stiften nur die abfahrenden Motorboote der anderen Vereine: Wer gehört zu wem? Und dann passiert, was noch nie passiert ist: Eines der 16 WVS-Boote fährt im Kielwasser eines anderen Vereins mit. Und während die Boote des dritten Vereins schon wieder von ihrer Abfahrt zurück kommen und bei der Hafeneinfahrt ordentlich Gegenverkehrs-Gedränge auslösen, wird hinter der Rettbergsaue das Fremdfahren bemerkt, das WVS-Boot reiht sich wieder in die heimische Flottille ein und bietet später am Steg natürlich jede Menge heiteren Gesprächsstoff. Dass dann ein anderes Boot vorzeitig wegen heißlaufendem Motor zurückfährt — ok, das kommt schon mal öfters vor. Die Motorboot-Abfahrt bietet jedenfalls immer ein kleines Abenteuer.
Motto der diesjährigen Abfahrt für das Zusammensein am Steg 1: Oktoberfest! Um Dirndl- und Lederhosen-Tragen wurde gebeten, das Zelt war entsprechend prächtig bajuwarisch dekoriert. Und tatsächlich erscheinen auch verblüffend viele in typisch bayerischem Outfit, was so weit nördlich des Weißwurst-Äquators doch ein wenig staunen lässt.
Doch, das ist alles sehr hübsch anzusehen. Prämiert wird das schönste Outfit und vorher gibt es noch jede Menge sportlicher Wettbewerbe, etwa Maßkrug halten, Klopapierblätter zählen und Geschicklichkeitsübungen. Erdacht und angeleitet von Silvia und Carsten Wohlgemuth, die dem sowieso schon gut geschmückten Zelt am Steg 1 deokrativ noch einen typischen Bayern-Akzent setzen.



Typisch bayerisch übrigens auch die Verpflegung mit Fleischpflanzerln (Frikadellen), Leberkäs (Fleischkäse) plus vielen köstlichen selbst gemachten Salaten. Zum Nachtisch dann auch noch Kaiserschmarrn (Kaiserschmarrn). Das passt.








Wer hält den vollen Maßkrug am längsten?


