Steg-1-Zelt

Steg-1-Zelt in Betrieb

Steg-1-Zelt, Feier nach Abfahrt 2018

Das sta­bile, ele­gante und großzügig bemessene Zelt auf Steg 1 wurde im Früh­jahr 2018 mit mehr als 400 frei­willi­gen Arbeitsstun­den der Motor­boot­fahrer errichtet (Kon­struk­tion, Fer­ti­gung und Bauleitung Klaus Frost). 

Das Zelt dient den Steg-1-Anliegern für Abteilungs­be­sprechun­gen und gesel­li­gen Ver­anstal­tun­gen und wurde gle­ich nach sein­er Fer­tig­stel­lung mit der Anfahrt im Mai 2018 fröh­lich in Betrieb genommen. 

Das Steg-1-Zelt ste­ht auch anderen Mit­gliedern im Wasser­sportvere­in Schier­stein 1921 e.V. offen und kann mit Vorbestel­lung sog­ar für pri­vate Feiern genutzt wer­den. Reservierun­gen: Aushang am Steg-1-Schaukas­ten oder über Motor­boot-Ansprech­part­ner).

Und so wurde das Zelt aufge­baut — mit der Kam­era beobachtet am 14. April 2018 von Rain­er Sig­mund: Viele Män­ner, viel Team­work, hohe Präzi­sion und gute Laune.

Also, da war viel los am Steg. Und Spaß gemacht hat’s allen, die dabei waren.

Diri­gent und Kom­pon­ist des neuen (und des alten) Steg-1-Zeltes: Klaus Frost (links)

Die Geschichte des Steg-1-Zeltes hat viel mit dem Vere­ins-Engage­ment von Klaus Frost zu tun. Als dieser 1970 in den Vere­in ein­trat (seine Frau war damals als Schwim­merin schon Mit­glied) und einen Platz für ein Boot beantragte, frotzel­ten Vere­in­sobere: “Du bist doch Met­all­bauer, kannst dir doch selb­st einen Steg bauen.” Wie auch immer: Klaus Frost errichtete später im Auf­trag des Vere­ins tat­säch­lich einen 60 Meter lan­gen und 2,20 Meter bre­it­en Steg samt Auslegern und Schwimmkör­pern und berech­nete dem Vere­in nur das Mate­r­i­al. Und weil’s offen­sichtlich richtig gut lief, baute er sich gle­ich auch selb­st ein richtig großes Boot für den Steg, die “Aquar­ius”, entwick­elt nach eige­nen Vorstellungen.

Aber das war noch nicht alles. Die lei­den­schaftliche Kom­bi­na­tion zwis­chen Met­all­bau und Wasser­sport brauchte neue Auf­gaben. Und die kamen.

Warum ein Zelt an Steg 1 ?

Dazu muss man wis­sen, dass Motor­boot­fahrer ein ganz eigenes Völkchen sind. Während die anderen Wasser­sportler im Vere­in emsig trainieren und ihre Boote inten­siv als Sport­gerät nutzen, tre­f­fen sich die Motor­boot­fahrer samt famil­iärem Anhang gerne auch mal nur zum Kaf­fetrinken auf ihren Booten. Denn dafür sind sog­ar schon mit­tel­große Motor­boote bestens möbliert und ein­gerichtet (Kajaks, Drachen- oder Segel­boote dage­gen eher nicht).

Nun kam eines zum anderen:

1) die eher gesel­lige Natur der Moto­boot­fahrer (man ist ja viel häu­figer auf dem Boot und damit am Steg als Vere­in­skam­er­aden ander­er Disziplinen),

2) der Wun­sch, auch auf neu­tralem Boden inten­siv tech­nis­che Prob­leme oder touris­tis­che Erfahrun­gen auszu­tauschen und ein Schwätzchen zu halten,

3) die etwas ent­fer­nt gele­ge­nen Vere­inslokalitäten (der Motor­boot-Steg lag ja damals viel weit­er west­lich als heute — siehe “Steg-1-His­to­rie”) und dort kon­nte man let­ztlich doch nur sel­ten unter sich sein.

Jeden­falls entwick­elte sich unter den Motor­boot­fahrern der Wun­sch nach einem eige­nen Ver­samm­lungslokal am Steg. Ide­al: Ein sta­biles Zelt am Steg — eine Block­hütte am Land oder ein Con­tain­er wur­den eben­falls erwogen, aber schnell wieder verworfen.

Klaus Frost erin­nert sich: “Da gab es viele Bemerkun­gen wie ‘mer müsste mal’ … ‘mer soll­tet mal’ … am Ende war ich der ‘mer’ ”.

Im Jahre 1987 war es dann so weit: Das erste Zelt an Steg 1 wurde errichtet. 7,54 Meter lang, 4,20 Meter bre­it, bot es Platz für etwa 45 Per­so­n­en. Finanziert wurde es aus der Abteilungskasse. Kon­stru­iert und vorge­fer­tigt  wurde es von Klaus Frost, zusam­menge­baut und errichtet von den Motor­boot­fahrern, unzäh­lige Arbeitsstun­den investierten sie dafür.

Das erste Zelt: Damals stolze Ver­samm­lungsstätte — jet­zt nur noch eine nos­tal­gis­che Erinnerung

Das alte Zelt war sta­bil. Selb­st dem hefti­gen Sturm, der im Juli 2012 einen mächti­gen Baum am Ufer entwurzelte, hielt es stand. Auch einem Sturm im Jahr 2014, der allerd­ings das Vorzelt zer­fet­zte und dabei erhe­blichen Schaden angerichtet hatte.

Sturm­schaden 2014: Nur das Vorzelt betroffen

Das neue Steg-1-Zelt

Während das alte Zelt noch auf Stahlschwim­mern lag, waren mit­tler­weile die wartungs­freien Beton­schwimmkör­p­er unter der Anlage einge­zo­gen wor­den. Moni­ka Barthel, Anliegerin an Steg 1 und Architek­tin, hat­te die Erneuerung der Ste­gan­lage konzip­iert. Da war dann plöt­zlich mehr Platz.

Mehr Platz, als das alte Zelt brauchte. Darüber hin­aus war die Belas­tung der neuen, größeren Fläche nicht aus­bal­anciert (sym­metrisch). Was bedeutet: Ein neues, größeres Zelt kön­nte diese Fläche noch viel bess­er nutzen — mehr Men­schen aufnehmen und zusät­zlich mehr Bewe­gungs­frei­heit im Inneren bieten. Zudem war das alte Zelt doch schon in die Jahre gekom­men … kurzum: Ein neues, größeres Zelt wäre fein. Klaus Frost ließ sich bewe­gen: “Gut, ich mach’ nochmal ein neues Zelt”.

Kon­se­quenz für die Ste­gan­lieger: Über zwei bis drei Jahre strik­ter Sparkurs, keine Feiern mit exter­nen Kün­stlern, mehrfach Kalku­la­tio­nen und Berech­nun­gen mit Kassier­er Wal­ter Plies … es kön­nte klappen.

Vorar­beit­en im Hof von Klaus Frost

Es klappte: Im Jan­u­ar 2018 wur­den die Teile im Hof von Klaus Frost zugeschnit­ten, geschweißt, geschlif­f­en, gebohrt und geformt, dann probe­weise aufgerichtet und anschließend in einzel­nen Teilen in Franken verzinkt.

Und dann waren zwis­chen Feb­ru­ar und April 2018 mehrere Arbeit­sein­sätze der Ste­gan­lieger ange­sagt  (Fotos oben): Das alte Zelt am Steg wurde abge­baut (für das hat­te sich sog­ar noch ein Abnehmer gefun­den) und das neue aufgebaut.

Gle­ich zweimal mussten allerd­ings die Män­ner ‘ran zum Zeltauf­bau. Denn erst nach der ersten Mon­tage des kün­fti­gen Zelt-Daches kon­nte der Sat­tler seine Pla­nen 1:1 anpassen. Par­al­lel kon­nten die Maler mit vie­len Helfern aus der Abteilung das kom­plette verzink­te Stahlgestell vor Ort grundieren und lack­ieren. Anschließend wurde das Gerüst wieder demon­tiert und an der endgülti­gen Ver­wen­dungsstelle in Verbindung mit den Füßen, den Laste­in­führun­gen in die Schwimm­plat­tform und den erforder­lichen Wind­ver­bän­den montiert.

Viele Arbeitsstun­den (ca. 400) für viele ehre­namtliche Helfer bei eisi­gen Tem­per­a­turen im Feb­ru­ar und März des Jahres 2018. Doch dann war das neue Zelt — ein wahres Prunk­stück — im April rechtzeit­ig fer­tig gewor­den zur tra­di­tionellen Anfahrt am 5. Mai 2018. Inklu­sive run­derneuert­er Theke (natür­lich aus Met­all — was son­st?), einem Gerüst zur Sturm­sicherung des Vorzeltes (man ist ja lern­fähig) und ein­er Werkzeug- und Besenkam­mer draußen, die später dazu kam.

Auf jeden Fall war ordentlich Stim­mung  bei der Ein­wei­hung des neuen Zeltes am Abend nach der Anfahrt (siehe auch “Chronik”)!

Merk­male des neuen Zeltes an Steg 1:

  • Größe: 5 m Bre­ite, 8,43 m Länge (ohne Vorzelt),
  • Fas­sungsver­mö­gen: rund 60 Per­so­n­en (weit­ere 40 im Vorzelt),
  • Kon­struk­tion: Rund 200 Einzel­teile, alle Teile hin­tere­inan­der aus­gelegt ergäben eine Länge von mehr als 180 m,
  • Gewicht: Kommt darauf an — bei voller Beset­zung während des Hafen­festes lagen die Schwim­mer ger­ade ein­mal 4 cm tiefer im Wass­er als im last­freien Zustand.
  • Fun-Fak­tor: super! Das zeigte sich schon bei der Ein­wei­hungs­feier nach der Anfahrt, bei pri­vat­en Fes­ten wie Geburt­stags­feier oder Boot­sein­wei­hung, beim Hafen­fest und und und … (siehe dazu auch Fotos unter “Chronik).

Faz­it für das neue Steg-1-Zelt: Schön, groß, prak­tisch — und let­ztlich eine Gemein­schaft­sleis­tung viel­er, auf die alle am Steg 1 (und darüber hin­aus) stolz sein kön­nen. Denn: Finanzielle Kosten ent­standen nur für das Mate­r­i­al und die Plane, alles andere kostete “nur” den Schweiß, das ehre­namtliche Engage­ment und die Zeit der Steg-1-Anlieger. Aber so ken­nt man sie eben.

Also: Nutzen wir “unser” Zelt für konzen­tri­erte Arbeitssitzun­gen, fröh­liche Feiern und natür­lich immer mal ein Schwätzchen zwischendurch!