- 2024 wegen Hochwassers abgesagt
- Impressionen 2023: Viele bunte Bilder
- Das war’s 2023: “Eine Werbung für unsere Sportart”
- Historie der Großen Wiesbadener Kanuregatta
2024 wegen Hochwassers abgesagt
Die Große Wiesbadener Kanuregatta 2024 wurde am 2. Juni 2024, um 13:09 Uhr, via Rundmail des WVS-Vorsitzenden Edgar Hartung abgesagt. Grund: Hochwasser.
Die Große Wiesbadener Kanuregatta sollte vom 6.–9. Juni stattfinden. Zur Regatta hatten sich bereits etwa 1.000 Sportlerinnen und Sportler aus dem ganzen Bundesgebiet und der Schweiz angemeldet. Die umfangreichen Vorbereitungen waren schon weit gediehen. Ein Ersatztermin für die Regatta konnte nicht gefunden werden.
Aus dem E‑Mail des WVS-Vorsitzenden: “In der Genehmigung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen steht, dass die Regatta ab Hochwasserstufe I nicht stattfinden darf.
Nach der Hochwasservorhersage ist nicht damit zu rechnen, dass der Wasserstand bis zum Ende der kommenden Woche unter die Hochwassermarke I (4,80 m, Pegel Mainz) sinkt.”
Impressionen 2023: Viele bunte Bilder
Tolle Stimmung, tolles Wetter (naja, ordentlich Ostwind), tolles Publikum, tolle Sportlerinnen und Sportler und eine perfekte Organisation mit vielen Helferinnen und Helfern des veranstaltenden Wassersport-Vereins Schierstein 1921 e.V.. Erste Eindrücke vom ersten Tag der Regatta der Großen Wiesbadener Kanuregatta 2023 /19.–20.05.) im Schiersteiner Hafen sind hier im Bild festgehalten. Unten folgt der Bericht über die gesamte Regatta.
Kanurennsport in allen Varianten
Zuschauer: Viele und überall und von überall her
Auf dem Zielturm
Start mit Starthelferinnen
Hinter der Ziellinie: Spannendes Finish und viele Zuschauer am Ufer
Organisation und Verpflegung: ganz hervorragend
Westufer Schiersteiner Hafen: Landeplatz
Schnappschüsse vom Wasser und an Land
Das war’s 2023: “Eine Werbung für unsere Sportart”
von Manfred Schelbert
450 Paddler aus 35 Vereinen und Renngemeinschaften, 19 Siege, acht zweite Plätze und zehnmal Rang drei für Paddler des Wassersportvereins Schierstein 1921 e. V.: Die Bilanz der Großen Wiesbadener Kanuregatta kann sich durchaus sehen lassen.
“Das ist ein wunderbarer Paddel-Rhythmus, ein Traum.” Regattasprecher Yannick Hofmann geriet beim Kommentieren der Rennen bei der Großen Wiesbadener Kanuregatta förmlich ins Schwärmen. In der Tat war das, was die Kanu-Rennsportler an den zwei Tagen auf das Wasser im Schiersteiner Hafen zauberten, allererste Sahne. Da war Leben in der Bude. “Das war eine Werbung für unsere Sportart”, befand Regatta-Leiter Lutz Vonhausen, der mit seinen 80 Helfern eine nahezu perfekte Organisation auf die Beine stellte.
Auch die sportliche Bilanz konnte sich sehen lassen. Zwar waren die Mitglieder der Nationalmannschaft bei dieser Jubiläums-Regatta nicht am Start, doch auch die zweite Reihe dahinter bot dem zahlreichen Publikum am Ufer fesselnde Bord-an-Bord-Kämpfe und spannende Rennen. Natürlich trumpften bei den Junioren und in der Leistungsklasse vor allem die Athleten der Renngemeinschaft Baden Württemberg und der KG Essen auf. Eine kleine Renaissance erleben in diesen Tagen auch die Canadier-Wettbewerbe, die doch in den letzten Jahren ein ziemliches Schattendasein frönten.
WVS: Pünktlich zur Heimregatta topfit
Und auch über die Ergebnisse der Paddler des Wassersportvereins Schierstein 1921 e.V. kann man nicht meckern. Die etwa 30 Paddlerinnen und Paddler waren pünktlich zur Heimregatta topfit.
Der Shootingstar der Saison ist in den Farben des WVS sicher der noch 13-Jährige David Zankel. Der Schüler der 7. Klasse der Wiesbadener Humbodt-Schule war in seinem Altersbereich die dominierende Person. Fünf Starts, vier Siege, das ist doch einmal eine Ansage. Seit über sechs Jahren ist David Zankel dem Paddelvirus verfallen, fünf bis sechs Trainingseinheiten in der Woche sind die Regel. Ein ganz schöner Trainingsaufwand. Nicht jedoch für David Zankel. “Ich genieße die Freiheit auf dem Wasser”, fühlt er sich auf dem nassen Element pudelwohl. „Dort kann ich mich vom Schul-Stress schön ablenken.“ Sein großes Ziel ist klar. “Ich möchte in diesem Jahr bei den Deutschen Meisterschaften unter die Top drei kommen.” Die starke Konkurrenz bei der Schiersteiner Regatta kam ihm da gerade Recht. “Das war ein guter Test.” Die Deutschen Meisterschaften finden in diesem Jahr im August auf der Regattabahn in Köln-Fühlingen statt.
Nachdem vor wenigen Wochen sein großer Traum geplatzt ist, will auch Marvin Werner in Köln noch einmal zuschlagen. Der 18-jährige Wallufer, der mittlerweile ein Gymnasium in Mannheim besucht und sein ganzes Leben auf den Kanusport ausgerichtet hat, verfehlte nur knapp die Nominierung für die Junioren-National-Mannschaft. “Ich hätte bei den Qualifikationsrennen nur einen Platz besser sein müssen”, trauert er noch immer der einmaligen Chance nach. In Köln möchte er sich dann zumindest für die Endläufe qualifizieren. Der Start bei der Heimregatta im Schiersteiner Hafen ist natürlich Ehrensache. Ähnlich wie David Zankel reihte auch Marvin Werner vier weitere Siege in seine umfangreiche Erfolgsbilanz ein.
Die Große Wiesbadener Kanuregatta ist auch immer wieder Fixpunkt für zahlreiche Nachwuchspaddler des WVS. Florentine Grüninger zum Beispiel, die voller Stolz mit einem Siegerpokal an den Paddelsteg kam. Da muss der Papa jetzt wohl ein neues Regal im Kinderzimmer bauen. Oder Tabea Caesar, die gemeinsam mit Florentine Grüninger im Zweierkajak der Schülerinnen B über 500 Meter gewann. “Ich fahre aber lieber den Einer”, stellt die 12jährige klar. Alma Maaß und Emilia Lindemann dominierten derweil im Zweierkajak der Neun- bis Zehnjährigen. “Dahinter sind noch einige Boote in der Verlosung”, klärte Regattasprecher Yannick Hofmann die Zuschauer auf. Alma und Emilia waren vorne jedoch das Maß aller Dinge.
Organisation klappte wie am Schnürchen
Auch organisatorisch klappte alles wie am Schnürchen. “Wir waren ein starkes Team”, kann sich Regattaleiter Lutz Vonhausen bei seinen Helfern nur bedanken. Schon am Donnerstag und Freitag legte das Aufbau-Team auf der Strecke die Grundlagen für einen regulären Verlauf der Regatta. “Wir waren mit dem Aufbau sogar früher fertig als sonst“, lobte Lutz Vonhausen. Dass der böige Wind wieder einmal sein böses Spiel mit den Paddlern spielte, kennt man der Schiersteiner Regatta ja schon seit langem.
An Land bewährte sich ein neues Konzept bei der Verpflegung der Sportler und Zuschauer. Eine sportlergerechte Nahrung sollte angeboten werden. Statt Pommes und Currywurst gab es Schupfnudeln mit Spießbraten oder Pellkartoffel mit Quark. „Die Leute waren begeistert“, freute sich Alexandra Zankel vom Verpflegungs-Team.
Der Renner war auch die Pasta-Party, die die Regatta schon am Freitagabend inoffiziell eröffnete. 180 Portionen Nudel wurden vertilgt. „Die teilnehmenden Vereine haben das sehr gut angenommen“, befand Lutz Vonhausen, der auch für Sportler und Zuschauer vor der Bootshalle neue Bänke aufstellen ließ.
Zurück zum Sportlichen: Vor allem bei den Rennen der Schüler und Allerkleinsten ging auf dem Kanusteg des WVS die Post ab. Dort schrieen sich die Eltern des Nachwuchses beim Anfeuern die Kehle aus dem Leib. “Ziehhh!” Und die Nachwuchspaddler legten noch eine Schippe drauf, ließen das Wasser im Hafen brodeln. Oscar Sander ließ seine Lockenpracht fliegen und Wolke Schmidt schwebte auf Wolke sieben. Der Verkehr auf dem Schiersteiner Hafen war jedenfalls groß: vorne wirbelten die Kleinsten im Boot, hinten zog gemächlich das Ausflugsschiff “Tamara” seine Kreise. Da war Leben in der Bude.
Die Medaillengewinner des WVS:
1. Platz
Einerkajak:
Junioren, 200m: Marvin Werner
Schüler A, 500m: David Zankel
Schüler A, 2000m: David Zankel
Schülerinnen B, AK12, 500m: Tabea Caesar
Schülerinnen B, AK12, 2000m: Tabea Caesar
Schülerinnen B, AK10, 2000m: Florentine Grüninger
Schülerinnen C, AK9, 200m: Alma Maaß
Schülerinnen C, AK9, 1000m: Alma Maaß
Senioren C, 200m: Udo Bürgel
Senioren C, 500m: Udo Bürgel
Senioren D, 500m: Lutz Vonhausen
Zweierkajak:
Junioren, 500m: Marvin Werner/Emil Flohr
Junioren mixed, 500m: Marvin Werner/Pia Zocher
Schüler A, 500m: David Zankel/Kilian Wild
Schülerinnen B, 500m: Tabea Caesar/Florentine Grüninger
Schüler C, 500m: Philipp Klier/Oscar Sander
Schülerinnen C, 500m: Alma Maaß/Emilia Lindemann
Viererkajak:
Junioren, 500m: Marvin Werner/Rasmus Schwandt/Emil Flohr/Marko Klass
Schüler A, 500m: David Zankel/Kilian Wild/Jan Ganz/Ben Schütz
2. Platz:
Einerkajak:
Junioren, 5000m: Roan Schulze
Schülerinnen B, AK10, 500m: Florentine Grüninger
Schülerinnen B, AK10, 500m: Florentine Grüninger
Schüler C, AK9, 200m: Oscar Sander
Schüler C, AK9, 1000m: Philipp Klier
Zweierkajak:
Damen, 500m: Natalie Selzer/Helena Kerksieck
Schüler B, 500m: Tyson Kraus/Julius Sander
Viererkajak:
Schüler B, 500m: Julius Lindemann/Louis Kossatz/Tyson Kraus/Julius Sander
Schülerinnen B, 500m: Wolke Schmidt/Tabea Caesar/Florentine Grüninger/Johanna Wagner
3. Platz:
Einerkajak:
Damen, 5000m: Nathalie Selzer
Schüler A, AK14, 200m: David Zankel
Schülerinnen B, AK11, 500m: Wolke Schmidt
Schüler C, AK9, 200m: Philipp Klier
Zweierkajak:
Junioren, 500m: Roan Schulze/Vincenz Zimmermann
Junioren mixed, 500m: Roan Schulze/Anhelina Bazylevska
Jugend, 5000m: Felix Müller/Paul Kuss
Schülerinnen A, 2000m: Juliane Klier/Mona Johann
Viererkajak:
Junioren, 500m: Roan Schulze/Matteo Maurer/Julian Kaske/Vinzenz Zimmermann
Organisations-Team* der Großen Wiesbadener Kanuregatta 2023:
Alexander Wüst, Alexandra Zankel, Andrea Asmuss, Ann-Kathrin Caesar, Ansgar Kriesel, Bernd Christochowitz, Carolin Sander, Clara Horcher, Claudia Grüninger, Claus Buder, Claus von Kutzschenbach, Corinna Christochowitz, Daniela Schmidt, Daniel Bürgel, Edgar Hartung, Enno Klier, Felix Müller, Franjo Schohl, Gunvald Kirchner, Hans Haas, Harry Huppertz, Jan Hesse, Johannes Kriesel, Jürgen Klemm, Karlheinz Griesel, Lilly Asmuss, Lutz Vonhausen, Manfred Schelbert, Manuel Radünz, Marc Poth, Micaela Kriesel, Michael Schneider, Michaela Kohlhofer, Petra Büsing, Rene Kossatz, Sabine Porsil, Sascha Zankel, Stefan Asmuss, Susanne Walz, Tabea Caesar, Thomas Albien, Timon Caesar, Udo Bürgel, Yves Allinger
* ohne Anspruch auf Vollständigkeit
Historie der Großen Wiesbadener Kanuregatta
Die vom Wassersport-Verein Schierstein 1921 e.V. veranstaltete Große Wiesbadener Kanuregatta im Schiersteiner Hafen gehört seit 1959 in nahezu ununterbrochener Folge zu den größten Veranstaltungen ihrer Art in Deutschland. Teams aus aller Welt treffen sich hier zwei Tage lang zu Wettkämpfen auf dem Wasser.
Nostalgie in Holz: Große Wiesbadener Kanuregatta 1977 im Schiersteiner Hafen
K4 Junioren mit Jörg Bleil, Hubert Bretz, Hejo Peter, Stefan Diefenbach
2020 und 2021 musste die Große Wiesbadener Kanuregatta wegen der Corona-Pandemie allerdings abgesagt werden. Bis dahin fiel das wassersportliche Großereignis lediglich 2013 aus. Der Grund damals: Hochwasser.
2022 (25.–26. Juni) hatte die Große Wiesbadener Kanuregatta inclusive DKV-Jugendcup mit 34 Vereine aus dem In- und Ausland mit ca 350 Aktiven im Schiersteiner Hafen stattgefunden.