- 2025: Blitz und Donner übernehmen die Regie
- 2024 wegen Hochwassers abgesagt
- Impressionen 2023: Viele bunte Bilder
- Das war’s 2023: “Eine Werbung für unsere Sportart”
- Historie der Großen Wiesbadener Kanuregatta
2025: Blitz und Donner übernehmen die Regie
Samstagvormittag, 31. Mai 2025, alles beginnt wie gewohnt bei der Großen Wiesbadener Kanuregatta: Viel Aufregung vor den Starts bei den jungen Sportlerinnen und Sportlern, Organisatoren und Betreuer bis zur Grenze der Belastbarkeit gefragt und gefordert (immerhin waren mehr als 500 Rennkanutinen und ‑Kanuten aus mehr als 50 Vereinen aus ganz Deutschland und der Schweiz angereist und mussten betreut werden) und über allem ein warmer, dampfig-schwüler Himmel über dem Schiersteiner Hafen.
Vor dem Start am Samstagmorgen allerdings schon ein erster Aufreger: Zwölf Kinder und Erwachsene melden Durchfall und Erbrechen, die anwesende Regatta-Ärztin schickt eine junge Patientin ins Krankenhaus — irgendeine Virus-Infektion, von der vielleicht sogar noch mehr Menschen betroffen sind. Aber nur kurz: Nur wenig später paddeln die Betroffenen schon wieder um die Wette.










Thomas Albien, WVS-Abteilungsleiter und Trainer Kanurennsport, ist zufrieden, “die Organisation läuft”, sagt er am Samstagnachmittag. Allerdings hätte er sich schon gewünscht, auch mal selbst ein Rennen von Anfang bis Ende anzusehen, aber dazu kommt er nicht. Zuviel ist auch zwischendurch immer wieder zu regeln oder zu beantworten.
Und dann kommt er nicht mehr dazu, weil es keine Rennen mehr gibt: Gegen 16 Uhr entscheidet sich die Jury, die Rennen vorerst zu unterbrechen. Keinen Augenblick zu früh, denn mit Blitz und Donner entladen sich gewaltige Wassermassen über dem Schiersteiner Hafen. Zuvor hatte auch die Wasserschutzpolizei vor drohendem Unwetter gewarnt und die Szene vom Hafeneingang aus im Blick behalten.




Und am nächsten Tag geht das Rennen weiter:













Wunderschöne Eindrücke der Veranstaltung auch im Video von Jennifer Lindemann:
Sonntagnachmitag, 17:15 Uhr: Das letzte Rennen läuft, nachdem es auch an diesem Tag wetterbedingt zwei Unterbrechungen gegeben hatte.

Thomas Albien (Foto) zieht ein erstes Resumé: “Alles positiv, die Organisation ist super gelaufen”. Auch, wenn es wegen Krankheiten am Samstagvormittag und der schwierigen Wetterlage ganz besondere Herausforderungen zu meistern gab? “Es war definitiv ein Härtetest”, bewertet es Albien. Und man wisse schon, an welchen kleinen Stellschrauben man noch drehen könne.
Doch insgesamt sei die Veranstaltung gut gewesen und der WVS habe viel Beifall und Lob von allen Seiten bekommen, freut sich reichlich erschöpft aber hoch zufrieden der Kanurennsport-Chef des WVS.
Der Einsatz war beeindruckend
Kommentar von Klara Horcher, stv. Abteilungsleiterin und Trainerin Kanurennsport
“Die große Wiesbadener Kanuregatta war ein voller Erfolg für unsere Sportlerinnen und Sportler! Trotz des durchwachsenen Wetters ließen sich alle nicht unterkriegen und gingen mit viel Motivation und Teamgeist an den Start. Die Stimmung war großartig, der Einsatz beeindruckend – und die Ergebnisse sprechen für sich.
Die unten aufgeführten Platzierungen beziehen sich ausschließlich auf die Endläufe. Die zahlreichen erfolgreichen Vorläufe sind dabei nicht aufgeführt, obwohl sie genauso erwähnenswert wären. Dies würde allerdings den Rahmen sprengen. Insgesamt blicken wir auf ein sehr starkes Regattawochenende zurück, das allen Beteiligten noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Ein besonderer Dank gilt außerdem allen Helferinnen und Helfern, die mit großem Engagement zum Erfolg des Wochenendes beigetragen haben – sei es beim Auf- und Abbau, an den Verpflegungsstationen oder in der Organisation. Ohne euren Einsatz wäre das Austragem solch einer großen Regatta nicht möglich gewesen!”




Fotos von Andreas Schlote
Ergebnisse WVS
Ergebnisse sind auf der Seite vom WSV Sandhofen zu sehen:
https://results.imas-sport.com/wsvsandhofen/
2024 wegen Hochwassers abgesagt
Die Große Wiesbadener Kanuregatta 2024 wurde am 2. Juni 2024, um 13:09 Uhr, via Rundmail des WVS-Vorsitzenden Edgar Hartung abgesagt. Grund: Hochwasser.
Die Große Wiesbadener Kanuregatta sollte vom 6.–9. Juni stattfinden. Zur Regatta hatten sich bereits etwa 1.000 Sportlerinnen und Sportler aus dem ganzen Bundesgebiet und der Schweiz angemeldet. Die umfangreichen Vorbereitungen waren schon weit gediehen. Ein Ersatztermin für die Regatta konnte nicht gefunden werden.
Aus dem E‑Mail des WVS-Vorsitzenden: “In der Genehmigung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen steht, dass die Regatta ab Hochwasserstufe I nicht stattfinden darf.
Nach der Hochwasservorhersage ist nicht damit zu rechnen, dass der Wasserstand bis zum Ende der kommenden Woche unter die Hochwassermarke I (4,80 m, Pegel Mainz) sinkt.”
Impressionen 2023: Viele bunte Bilder
Tolle Stimmung, tolles Wetter (naja, ordentlich Ostwind), tolles Publikum, tolle Sportlerinnen und Sportler und eine perfekte Organisation mit vielen Helferinnen und Helfern des veranstaltenden Wassersport-Vereins Schierstein 1921 e.V.. Erste Eindrücke vom ersten Tag der Regatta der Großen Wiesbadener Kanuregatta 2023 /19.–20.05.) im Schiersteiner Hafen sind hier im Bild festgehalten. Unten folgt der Bericht über die gesamte Regatta.





Kanurennsport in allen Varianten





Zuschauer: Viele und überall und von überall her


Auf dem Zielturm

Start mit Starthelferinnen

Hinter der Ziellinie: Spannendes Finish und viele Zuschauer am Ufer







Organisation und Verpflegung: ganz hervorragend




Westufer Schiersteiner Hafen: Landeplatz













Schnappschüsse vom Wasser und an Land
Das war’s 2023: “Eine Werbung für unsere Sportart”
von Manfred Schelbert
450 Paddler aus 35 Vereinen und Renngemeinschaften, 19 Siege, acht zweite Plätze und zehnmal Rang drei für Paddler des Wassersportvereins Schierstein 1921 e. V.: Die Bilanz der Großen Wiesbadener Kanuregatta kann sich durchaus sehen lassen.
“Das ist ein wunderbarer Paddel-Rhythmus, ein Traum.” Regattasprecher Yannick Hofmann geriet beim Kommentieren der Rennen bei der Großen Wiesbadener Kanuregatta förmlich ins Schwärmen. In der Tat war das, was die Kanu-Rennsportler an den zwei Tagen auf das Wasser im Schiersteiner Hafen zauberten, allererste Sahne. Da war Leben in der Bude. “Das war eine Werbung für unsere Sportart”, befand Regatta-Leiter Lutz Vonhausen, der mit seinen 80 Helfern eine nahezu perfekte Organisation auf die Beine stellte.
Auch die sportliche Bilanz konnte sich sehen lassen. Zwar waren die Mitglieder der Nationalmannschaft bei dieser Jubiläums-Regatta nicht am Start, doch auch die zweite Reihe dahinter bot dem zahlreichen Publikum am Ufer fesselnde Bord-an-Bord-Kämpfe und spannende Rennen. Natürlich trumpften bei den Junioren und in der Leistungsklasse vor allem die Athleten der Renngemeinschaft Baden Württemberg und der KG Essen auf. Eine kleine Renaissance erleben in diesen Tagen auch die Canadier-Wettbewerbe, die doch in den letzten Jahren ein ziemliches Schattendasein frönten.
WVS: Pünktlich zur Heimregatta topfit
Und auch über die Ergebnisse der Paddler des Wassersportvereins Schierstein 1921 e.V. kann man nicht meckern. Die etwa 30 Paddlerinnen und Paddler waren pünktlich zur Heimregatta topfit.
Der Shootingstar der Saison ist in den Farben des WVS sicher der noch 13-Jährige David Zankel. Der Schüler der 7. Klasse der Wiesbadener Humbodt-Schule war in seinem Altersbereich die dominierende Person. Fünf Starts, vier Siege, das ist doch einmal eine Ansage. Seit über sechs Jahren ist David Zankel dem Paddelvirus verfallen, fünf bis sechs Trainingseinheiten in der Woche sind die Regel. Ein ganz schöner Trainingsaufwand. Nicht jedoch für David Zankel. “Ich genieße die Freiheit auf dem Wasser”, fühlt er sich auf dem nassen Element pudelwohl. „Dort kann ich mich vom Schul-Stress schön ablenken.“ Sein großes Ziel ist klar. “Ich möchte in diesem Jahr bei den Deutschen Meisterschaften unter die Top drei kommen.” Die starke Konkurrenz bei der Schiersteiner Regatta kam ihm da gerade Recht. “Das war ein guter Test.” Die Deutschen Meisterschaften finden in diesem Jahr im August auf der Regattabahn in Köln-Fühlingen statt.
Nachdem vor wenigen Wochen sein großer Traum geplatzt ist, will auch Marvin Werner in Köln noch einmal zuschlagen. Der 18-jährige Wallufer, der mittlerweile ein Gymnasium in Mannheim besucht und sein ganzes Leben auf den Kanusport ausgerichtet hat, verfehlte nur knapp die Nominierung für die Junioren-National-Mannschaft. “Ich hätte bei den Qualifikationsrennen nur einen Platz besser sein müssen”, trauert er noch immer der einmaligen Chance nach. In Köln möchte er sich dann zumindest für die Endläufe qualifizieren. Der Start bei der Heimregatta im Schiersteiner Hafen ist natürlich Ehrensache. Ähnlich wie David Zankel reihte auch Marvin Werner vier weitere Siege in seine umfangreiche Erfolgsbilanz ein.
Die Große Wiesbadener Kanuregatta ist auch immer wieder Fixpunkt für zahlreiche Nachwuchspaddler des WVS. Florentine Grüninger zum Beispiel, die voller Stolz mit einem Siegerpokal an den Paddelsteg kam. Da muss der Papa jetzt wohl ein neues Regal im Kinderzimmer bauen. Oder Tabea Caesar, die gemeinsam mit Florentine Grüninger im Zweierkajak der Schülerinnen B über 500 Meter gewann. “Ich fahre aber lieber den Einer”, stellt die 12jährige klar. Alma Maaß und Emilia Lindemann dominierten derweil im Zweierkajak der Neun- bis Zehnjährigen. “Dahinter sind noch einige Boote in der Verlosung”, klärte Regattasprecher Yannick Hofmann die Zuschauer auf. Alma und Emilia waren vorne jedoch das Maß aller Dinge.
Organisation klappte wie am Schnürchen
Auch organisatorisch klappte alles wie am Schnürchen. “Wir waren ein starkes Team”, kann sich Regattaleiter Lutz Vonhausen bei seinen Helfern nur bedanken. Schon am Donnerstag und Freitag legte das Aufbau-Team auf der Strecke die Grundlagen für einen regulären Verlauf der Regatta. “Wir waren mit dem Aufbau sogar früher fertig als sonst“, lobte Lutz Vonhausen. Dass der böige Wind wieder einmal sein böses Spiel mit den Paddlern spielte, kennt man der Schiersteiner Regatta ja schon seit langem.
An Land bewährte sich ein neues Konzept bei der Verpflegung der Sportler und Zuschauer. Eine sportlergerechte Nahrung sollte angeboten werden. Statt Pommes und Currywurst gab es Schupfnudeln mit Spießbraten oder Pellkartoffel mit Quark. „Die Leute waren begeistert“, freute sich Alexandra Zankel vom Verpflegungs-Team.
Der Renner war auch die Pasta-Party, die die Regatta schon am Freitagabend inoffiziell eröffnete. 180 Portionen Nudel wurden vertilgt. „Die teilnehmenden Vereine haben das sehr gut angenommen“, befand Lutz Vonhausen, der auch für Sportler und Zuschauer vor der Bootshalle neue Bänke aufstellen ließ.
Zurück zum Sportlichen: Vor allem bei den Rennen der Schüler und Allerkleinsten ging auf dem Kanusteg des WVS die Post ab. Dort schrieen sich die Eltern des Nachwuchses beim Anfeuern die Kehle aus dem Leib. “Ziehhh!” Und die Nachwuchspaddler legten noch eine Schippe drauf, ließen das Wasser im Hafen brodeln. Oscar Sander ließ seine Lockenpracht fliegen und Wolke Schmidt schwebte auf Wolke sieben. Der Verkehr auf dem Schiersteiner Hafen war jedenfalls groß: vorne wirbelten die Kleinsten im Boot, hinten zog gemächlich das Ausflugsschiff “Tamara” seine Kreise. Da war Leben in der Bude.
Die Medaillengewinner des WVS:
1. Platz
Einerkajak:
Junioren, 200m: Marvin Werner
Schüler A, 500m: David Zankel
Schüler A, 2000m: David Zankel
Schülerinnen B, AK12, 500m: Tabea Caesar
Schülerinnen B, AK12, 2000m: Tabea Caesar
Schülerinnen B, AK10, 2000m: Florentine Grüninger
Schülerinnen C, AK9, 200m: Alma Maaß
Schülerinnen C, AK9, 1000m: Alma Maaß
Senioren C, 200m: Udo Bürgel
Senioren C, 500m: Udo Bürgel
Senioren D, 500m: Lutz Vonhausen
Zweierkajak:
Junioren, 500m: Marvin Werner/Emil Flohr
Junioren mixed, 500m: Marvin Werner/Pia Zocher
Schüler A, 500m: David Zankel/Kilian Wild
Schülerinnen B, 500m: Tabea Caesar/Florentine Grüninger
Schüler C, 500m: Philipp Klier/Oscar Sander
Schülerinnen C, 500m: Alma Maaß/Emilia Lindemann
Viererkajak:
Junioren, 500m: Marvin Werner/Rasmus Schwandt/Emil Flohr/Marko Klass
Schüler A, 500m: David Zankel/Kilian Wild/Jan Ganz/Ben Schütz
2. Platz:
Einerkajak:
Junioren, 5000m: Roan Schulze
Schülerinnen B, AK10, 500m: Florentine Grüninger
Schülerinnen B, AK10, 500m: Florentine Grüninger
Schüler C, AK9, 200m: Oscar Sander
Schüler C, AK9, 1000m: Philipp Klier
Zweierkajak:
Damen, 500m: Natalie Selzer/Helena Kerksieck
Schüler B, 500m: Tyson Kraus/Julius Sander
Viererkajak:
Schüler B, 500m: Julius Lindemann/Louis Kossatz/Tyson Kraus/Julius Sander
Schülerinnen B, 500m: Wolke Schmidt/Tabea Caesar/Florentine Grüninger/Johanna Wagner
3. Platz:
Einerkajak:
Damen, 5000m: Nathalie Selzer
Schüler A, AK14, 200m: David Zankel
Schülerinnen B, AK11, 500m: Wolke Schmidt
Schüler C, AK9, 200m: Philipp Klier
Zweierkajak:
Junioren, 500m: Roan Schulze/Vincenz Zimmermann
Junioren mixed, 500m: Roan Schulze/Anhelina Bazylevska
Jugend, 5000m: Felix Müller/Paul Kuss
Schülerinnen A, 2000m: Juliane Klier/Mona Johann
Viererkajak:
Junioren, 500m: Roan Schulze/Matteo Maurer/Julian Kaske/Vinzenz Zimmermann
Organisations-Team* der Großen Wiesbadener Kanuregatta 2023:
Alexander Wüst, Alexandra Zankel, Andrea Asmuss, Ann-Kathrin Caesar, Ansgar Kriesel, Bernd Christochowitz, Carolin Sander, Clara Horcher, Claudia Grüninger, Claus Buder, Claus von Kutzschenbach, Corinna Christochowitz, Daniela Schmidt, Daniel Bürgel, Edgar Hartung, Enno Klier, Felix Müller, Franjo Schohl, Gunvald Kirchner, Hans Haas, Harry Huppertz, Jan Hesse, Johannes Kriesel, Jürgen Klemm, Karlheinz Griesel, Lilly Asmuss, Lutz Vonhausen, Manfred Schelbert, Manuel Radünz, Marc Poth, Micaela Kriesel, Michael Schneider, Michaela Kohlhofer, Petra Büsing, Rene Kossatz, Sabine Porsil, Sascha Zankel, Stefan Asmuss, Susanne Walz, Tabea Caesar, Thomas Albien, Timon Caesar, Udo Bürgel, Yves Allinger
* ohne Anspruch auf Vollständigkeit
Historie der Großen Wiesbadener Kanuregatta
Die vom Wassersport-Verein Schierstein 1921 e.V. veranstaltete Große Wiesbadener Kanuregatta im Schiersteiner Hafen gehört seit 1959 in nahezu ununterbrochener Folge zu den größten Veranstaltungen ihrer Art in Deutschland. Teams aus aller Welt treffen sich hier zwei Tage lang zu Wettkämpfen auf dem Wasser.

Nostalgie in Holz: Große Wiesbadener Kanuregatta 1977 im Schiersteiner Hafen
K4 Junioren mit Jörg Bleil, Hubert Bretz, Hejo Peter, Stefan Diefenbach
2020 und 2021 musste die Große Wiesbadener Kanuregatta wegen der Corona-Pandemie allerdings abgesagt werden. Bis dahin fiel das wassersportliche Großereignis lediglich 2013 aus. Der Grund damals: Hochwasser.
2022 (25.–26. Juni) hatte die Große Wiesbadener Kanuregatta inclusive DKV-Jugendcup mit 34 Vereine aus dem In- und Ausland mit ca 350 Aktiven im Schiersteiner Hafen stattgefunden.