Kunst am Zielturm

Grup­pen­bild mit zwei Schwä­nen und Hund (von links): Schier­steins Ortsvorste­her Urban Egert, WVS-Vorstände Ralf Hös­sel, Fran­jo Schohl, Alexan­der Wüst, René Schnei­der­höhn und in der Mitte die Kün­stler Juli­et Mur­phy und Sean Grif­fin bei der feier­lichen Ein­wei­hung des Ziel­turm-Gemäldes im West­en des Schier­stein­er Hafens

Feuer bekämpft man mit Feuer, sagt man. Und Graf­fi­tis mit Graf­fi­tis? Das jeden­falls hofft der Vor­stand des Wasser­sport-Vere­ins Schier­stein 1921 e.V. (WVS), der mit einem Groß-Graf­fi­ti — sprich: Gemälde — unschöne Schmier­ereien am Ziel­turn im West­en des Schier­stein­er Hafens kün­ftig ver­hin­dern will. Der Ziel­turm gehört zum WVS.

Und für Kun­st am Ziel­turm ern­tete der WVS und das Kün­stler-Paar bei der feier­lichen Ein­wei­hung am Sam­stag (16.08.) viel Lob. Urban Egert, Schier­stein­er Ortsvorste­her: “Sehr schön, ein Schmuck­stück für Schier­stein!” Ralf Hös­sel, WVS-Vor­stand, stimmte zu: “Super gelun­gen”. Auss­chließlich pos­i­tiv­en Zus­pruch ern­teten die bei­den Kün­stler auch während ihrer Arbeit von Pas­san­ten, die die ver­schiede­nen Phasen bis zur Fer­tig­stel­lung des Gemäldes am Ufer­weg mitver­fol­gen kon­nten. Dabei, beobachtete Urban Egert, mussten die Spaziergänger allerd­ings erst ein­mal ein paar Schritte zur Seite gehen, um das Bild mit gebühren­dem Abstand in sein­er vollen Größe sprich: Höhe, betra­cht­en zu können.

WVS-Vor­stand Ralf Hös­sel erläuterte, wie es zum Ziel­turm-Bild gekom­men ist: Mitte Juli wur­den die Kün­stler Juli­et Mur­phy und Sean Grif­fin nach einem Tipp von Ann-Kathrin Caeser (WVS-Geschäftsstelle) zu ein­er Präsen­ta­tion im WVS-Vor­stand ein­ge­laden. Die bei­den waren bere­its als Graf­fi­ti-Kün­stler in Mainz-Kas­tel aktiv, dort hat­ten sie sich auch ken­nen­gel­ernt. Schon einen Tag nach der Präsen­ta­tion erhiel­ten sie den Auf­trag und beka­men vom WVS eine Hebe­bühne gestellt, um mit ihrer buch­stäblich großflächi­gen Arbeit begin­nen zu kön­nen. Das schlechte Wet­ter verzögerte die Arbeit­en, aber nun, am Ende der kurzen Hitzewelle, ist alles fertig.

Die bei­den Kün­stler nen­nen ihr Bild eine Inspi­ra­tion. Es zeigt ein Schwa­nen­paar, eine Segely­acht (real zu sehen am Steg 2 des WVS) und ein Zweierka­jak, einger­ahmt von einem Steg mit kleinen Pollern und Fest­macher­leine im Vorder­grund und die für den Rhein hier so typ­is­che Ufer­land­schaft über der sich ein gewaltiger Him­mel mit unterge­hen­der Sonne und Abend­wölkchen wölbt. Eine gelun­gene Inspi­ra­tion, typ­isch für die Flus­sland­schaft vor Schierstein.

Sean Grif­fin (recht­es Foto, rechts) ist Graf­fi­tikün­stler, Wand­maler und fein­er Kün­stler aus New York. Er fing mit Arbeit­en auf der Straße an, die dann zu groß­for­mati­gen Wand­bild-Aufträ­gen in Ameri­ka und Europa führten. Außer­dem unter­richtet, per­formt und malt er auf öffentlichen und pri­vat­en Events. Seine Werke wur­den schon in großen Gale­rien in New York, Mia­mi und Key West ausgestellt.

Juli­et Mur­phy ist Kün­st­lerin aus Wies­baden und hat hier an der Hochschule Kom­mu­nika­tions­de­sign studiert. Sie malt schon ein Leben lang mit Pin­seln, hat seit einiger Zeit eine Lei­den­schaft für Graf­fi­ti entwick­elt und gestal­tet Flächen, die immer größer werden.

Bei­de Kün­stler freuten sich über den Auf­trag für dieses Bild. Die Ver­schönerung des Ziel­turms ist ihre erste gemein­same Arbeit. “Dabei habe ich noch viel von ihm gel­ernt”, sagte Juli­et Mur­phy über die Arbeit ihres Kol­le­gen, sie habe von ihm noch “richtig pro­fes­sionelle Tipps” erhal­ten. — Auch die Betra­chter des Gemäldes prof­i­tieren davon.

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