Sportlerempfang im WVS

DM-Teil­nehmer – von links Sven Chris­to­chowitz, Felix Müller, Mar­vin Wern­er, Mar­vin Klesing, Katha­ri­na Niko­lay, Leni Kliment

Nur wenn alle Zah­n­räder ineinan­der­greifen, ist ein solch­er Erfolg möglich“

Impres­sio­nen vom Sek­temp­fang des Wasser­sportvere­ins Schier­stein 1921 e. V. für die erfol­gre­ichen Teil­nehmer an der Deutschen Kanu­meis­ter­schaft (Fotos: Ans­gar Kriesel).

Von Man­fred Schelbert

Über den Däch­ern von Schier­stein lässt es sich gut aushal­ten. Auch bei unan­genehmem Schnürl­re­gen. Na ja, sprechen wir vielle­icht bess­er vom Dach des Boot­shaus­es des Wasser­sportvere­ins Schier­stein 1921 e. V. Der Aus­blick auf den Schier­stein­er Hafen ist jeden­falls phänom­e­nal. Auch bei diesem schlecht­en Wet­ter. So eine Brise Mit­telmeer ist trotz­dem zu riechen.

Emp­fangs­gäste auf dem Dach des Bootshauses.

Genau hier­her hat­te der Vor­stand des WVS am Dien­stagabend zum großen Sek­temp­fang für die Teil­nehmer des Vere­ines an den Deutschen Kanurennsport-Meis­ter­schaften in Ham­burg ein­ge­laden. Oder sagen wir bess­er: die erfol­gre­ichen Teil­nehmer. Denn die kehrten beladen mit ins­ge­samt neun­mal Edel­met­all von der Waterkant zurück.

Neun­mal! Das muss man sich schon in aller Ruhe auf der Zunge zerge­hen lassen. Wow, was für eine Bilanz. Gle­ich vier­mal gab es auf der Dove-Elbe (die heißt wirk­lich so!) Gold, zweimal Sil­ber, dreimal Bronze. Es waren die Deutschen Meis­ter Num­mer 198 bis 201 in der Geschichte des WVS. Und das aus­gerech­net bei den 100. Deutschen Meis­ter­schaften und im 100. Jubiläum­s­jahr des Vere­ins. Punk­t­landung nen­nt man so etwas. Über die genauen Ergeb­nisse haben wir bere­its in den let­zten Tagen aus­führlich berichtet.

Math­ias Barth übergibt Blu­men an li. Katha­ri­na Niko­lay, re. Leni Kliment

Vere­in­schef Edgar Har­tung war eben­so in Urlaub wie Präsi­dent Lothar Weck­er­ling. Also über­nahm Math­ias Barth als für den Leis­tungss­port zuständi­ger stel­lvertre­tender Vor­sitzen­der die Präsen­ta­tion der erfol­gre­ichen Sportler und führte wort­ge­wandt durch das Pro­gramm. „Ich freue mich, dass alle wieder abgekämpft aber gesund hier gelandet sind“, eröffnete Barth seine Rede. Gle­ichzeit­ig bedank­te er sich bei allen Beteiligten für ihr großes Engage­ment. „Danke an die RG Baden Würt­tem­berg, an das Kanuteam Hes­sen und alle Train­er. Nur wenn alle Zah­n­räder in der Maschiner­ie ineinan­der­greifen, ist ein solch­er Erfolg möglich.“

Math­ias Barth bei der Moderation

Bir­git Barth, der Lei­t­erin der Kanu­abteilung, war es vor­be­hal­ten, die einzel­nen Sportler den etwa 50 anwe­senden Vere­ins­mit­gliedern oder Fre­un­den des Vere­ines vorzustellen. Der Jüng­ste im Bunde, der 13-jährige Sven Chris­to­chowitz, feierte in Ham­burg seine Pre­miere bei ein­er Deutschen Meis­ter­schaft. „Cool war es dort“, brachte er seine Gefüh­le kurz und knack­ig auf den Punkt. Tim­on Cae­sar war der­weil froh, dass er bei sein­er Pre­miere nicht Let­zter wurde. Der 14-jährige Felix Müller brachte der­weil einen anderen Aspekt ins Spiel. „Es war schön zu sehen, wie schnell die Schnell­sten in Deutsch­land sind.“

Aufmerk­same Zuhör­er: von links. WVS-Coach Yves Allinger, Bir­git Barth, WVS-Coach Marc Poth, Stützpunk­t­train­er Yan­nik Hof­mann (Karl­sruhe)

Mar­vin Klesing, der in der Junioren­klasse an den Start ging, war zufrieden mit dem Erre­ichen der Zwis­chen­läufe. Dazu gab er ein Ver­sprechen ab: „Ich hänge mich im Win­ter rein, damit es näch­stes Jahr noch bess­er wird.“ Nicht ganz zufrieden war Mar­vin Wern­er. „Im Ein­erka­jak wollte ich mehr erre­ichen.“ Es wurde am Ende Rang sieben und Rang neun. Dafür sprang im Vier­erka­jak die Vize­meis­ter­schaft heraus.

Katha­ri­na Niko­lay machte dage­gen aus ihrem Herzen keine Mörder­grube: „Ich bin stolz auf mich.“ Bei drei deutschen Meis­ter­titeln kann sie das auch. Und sie wusste, bei wem sie sich vor allem bedanken musste: bei ihrem Train­er Marc Poth. „Ich war über­rascht über meine Ergeb­nisse“, ges­tand der­weil Niko­lays kon­ge­niale Part­ner­in Leni Kli­ment ein, die in Ham­burg zweimal Deutsche Meis­terin wurde. Zur Beloh­nung dür­fen bei­de nun vom 10. bis 12. Sep­tem­ber im Trikot der National­mannschaft an den Olympic Hope Games im tschechis­chen Raci­ce teilnehmen.

noch mehr Zuhör­er, rechts WVS-Schatzmeis­ter Peter Dor­wig und Vize Fran­jo Schohl

Direkt vom Bun­desleis­tungszen­trum in Karl­sruhe war Stützpunk­t­train­er Yan­nik Hof­mann zur Ehrung angereist. Und er war – trotz Schier­stein­er- und Salzbach­tal-Brücke – sog­ar rechtzeit­ig da. „Wir waren froh, dass sich Schier­stein vor der Sai­son uns angeschlossen hat“, sah der 25-Jährige die Grün­dung des neuen Vere­ines WVS 2020 im Bun­desleis­tungszen­trum Karl­sruhe e. V. als einen Schlüs­sel für die Erfol­gs­geschichte der WVS-Kanuten. „Bei uns kann man schließlich Kanu-Rennsport auf höch­stem Niveau treiben.“ Mit 16 Titeln gehörte das Team aus Baden Würt­tem­berg denn auch zu den erfol­gre­ich­sten bei den Deutschen Meis­ter­schaften. Immer­hin ein Vier­tel davon kam unter Beteili­gung der WVS-Kanuten zustande.

Yan­nik Hof­mann bei sein­er Rede

„Die Zusam­me­nar­beit hätte nicht bess­er laufen kön­nen“, lobte denn auch Hof­mann und set­zte noch einen drauf: „Vie­len Dank für Euren Mut, den Weg mit uns gemein­sam zu gehen.“ Schließlich werde mancherorts in Süd­deutsch­land das Pro­jekt in Karl­sruhe mit kri­tis­chen Augen gese­hen. Bei der Feier­stunde über den Däch­ern von Schier­stein spielte dies jedoch keine Rolle. Bei Bratwurst, leck­eren Salat­en, Sekt und Bier wurde jeden­falls noch zün­ftig auf die Erfol­gs­geschichte angestoßen.

Salat­büf­fet und Grillstand
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