Leni Kliment, Aushängeschild des Wassersportvereins Schierstein (WVS), hat ihre Medaillensammlung erweitert. Bei den Junioren-und U23-Europameisterschaften im portugiesischen Montemor-o-Velho gewann der deutsche Kajakvierer der Juniorinnen über 500 Meter die Bronzemedaille.
Sie standen wieder auf dem berühmten Treppchen. Nach dem Gewinn der Silbermedaille vor vier Wochen bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Auronzo in Südtirol gewann der deutsche Kajakvierer mit den beiden Schiersteinerinnen Leni Kliment und Katharina Nikolay sowie Nele Reinwardt (Dresden) und Kim Albrecht (Neubrandenburg) bei den europäischen Titelkämpfen in Portugal über 500 Meter nun die Bronzemedaille. „Was will ich mehr, ich habe zwei Medaillen bei internationalen Meisterschaften gewonnen“, war Leni Kliment natürlich mit ihrer Ausbeute sehr zufrieden. „Besser hätte es kaum laufen können.“
Dass nun im EM-Finale die Italienerinnen den Spieß gegenüber dem WM-Finale umdrehen konnten, Schwamm drüber. „Silber bei der WM war wichtiger“, befand Michael Kliment, Lenis Vater und Heimtrainer. Nach einem Fehlstart – der Startschuh öffnete sich nicht – kam das deutsche Boot zwar im zweiten Lauf gut aus den Startlöchern, doch je länger das Rennen dauerte, desto größer wurde der Vorsprung der siegreichen Ungarinnen und auch das italienische Boot zog noch am deutschen Flaggschiff vorbei. „Wir wurden am Ende regelrecht vom Winde verweht“, waren für Leni Kliment die äußeren Umstände entscheidend dafür, dass es dieses Mal nicht zu Silber reichte. „Die Italienerinnen hielten am Ende länger durch.“
Für Michael Kliment zeichnete sich das Endergebnis schon im Vorlauf ab. „Da sahen die Italienerinnen einfach lockerer aus.“ Für Leni sei die Saison unheimlich lang gewesen und an die Substanz gegangen, resümierte er. Dennoch überwog natürlich auch bei ihm der Stolz. „Was zählt, ist nur die Medaille.
Leni Kliment freute sich derweil schon auf die Abschlussfeier. „Es gibt heute Abend vom Veranstalter noch ein Grillfest.“ Bis 23 Uhr soll dann die Post abgehen. Und am morgigen Montag geht es dann per Flieger zurück nach Frankfurt. Danach ist zu Hause erst einmal relaxen angesagt. Ihren Kajak will sie frühestens wieder am nächsten Wochenende in Augenschein nehmen. Die Auszeit, sie sei ihr gegönnt.