26. Armada-Cup Bern/Schweiz — Sicherheitsmaßnahmen greifen
Einmal im Schneegestöber starten war ein Wunsch von mir, es klappte beim 26.
Armadacup, dieser traditionellen Ruder-Langstreckenregatta, bei der seit 1999
auch Drachenboote starten. Mit stetig wachsenden Teilnehmerzahlen, seit 2009
auch mit spektakulären Crashszenen, hat sich diese Regatta mit ihrem Massenstart
zum Magneten für alle Langstreckenfreaks in der Drachenbootszene Europas
entwickelt. Wäre da nicht das Sicherheitsrisiko für alle TeilnehmerInnen gewesen.
Nach langjährigen Diskussionen hat es Francois Ryffel geschafft, durch Einführung
der Mixed-Klasse, der Pflichtteilnahme bei der Teamcaptainbesprechung, klare
Regeln beim Start und einem Strafkatalog für Fehlverhalten beim Rennen, dass 2012
ein zwar für Zuschauer unspektakuläres, aber für alle Teams faires und vor allem
sicheres Rennen über die Aare und den Wohlensee durchgeführt wurde.
Entwicklung der Teamzahlen beim Armanda-Cup:
1999 |
2000 |
2001 |
2002 |
2003 |
2004 |
2005 |
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
2012 |
|
Open |
5 |
9 |
12 |
? |
13 |
15 |
15 |
14 |
21 |
23 |
31 |
41 |
38 |
21 |
Damen |
5 |
7 |
8 |
7 |
7 |
3 |
||||||||
Mixed |
17 |
27.10.12, 10:00 Uhr es regnet in Strömen, einzelne Schneeflocken sind dabei.
Geschäftiges Treiben auf dem Fußweg am Stägmattsteg vor dem neuen
schmucken Bootshaus des Rowing-Club Bern. Gespannte Nervosität bei der
Montage der obligaten Wasserabweiser am Bug der Drachenboote und der ebenso
unverzichtbaren Lenzpumpen.
11:15 Uhr Aufrufe zum Pflicht-Teammeeting für
uns Drachenbootleader. Gleichzeitig auch Aufruf für die ersten Ruderer in Ihren
schmalen Skiffs, Fahrzeit zum Start 55 Minuten, Startzeit 14:05, ich empfinde Mitleid! In großer Klarheit und pädagogisch angemessener Strenge nordet Francois die
Mannschaftsführer auf das kommende Rennen ein. In diesem Jahr meldeten Teams
aus Italien (12), Deutschland (12), Schweiz (10), Frankreich (5) und Tschechien (2)
von denen aber 6 Teams, der üblichen Grippewelle und dem Wetter geschuldet,
dann nicht am Start erschienen
13:05 Uhr Startschuss für das Damenrennen. Schnell sortiert sich nach den ersten Schlägen das Feld. Die „RG DBC beider Basel“ (Basel/Neckardrachen) übernimmt die Führung, im Ziel folgen im 3‑Minutenabstand die Teams „dragonboat attitutde“ (FRA) und „Sport Nautique Besançon“ (FRA).
13:10 Uhr Premiere für die Mixed-Teams beim Armada-Cup. 15 Teams gehen in drei Startreihen auf die Strecke. In der ersten Reihe mit dabei das Team der „RG DBC beider Basel“ und der „Hochrheinpaddler“, in der zweiten Reihe die „WVS- Rheingauner“, das Mastersteam aus Schierstein. Bis zur Kappelbrücke nach ca. 1000m können fünf Teams der ersten Reihe das Starttempo halten. Den „Rheingaunern“ gelingt es am linken Feldrand zu den Führenden aufzuschließen. Auf den nächsten 1000m kommt es zum intensiven Kräftemessen der führenden sechs Mannschaften. Am Fußballplatzes können sich die „Rheingaunen“ auf der Außenbahn mit einem Zwischenspurt vom Feld absetzen und diese Führung bis ins Ziel ausbauen. Die Siegeszeit von 36:16.50 der Schiersteiner erscheint als 5. Zeit auf der Gesamtliste aller gestarteten Teams. Es folgten als Zweite die „RG DBC beider Basel“ (SUI) vor DBC Meilen (SUI). Als weitere Deutsche Mixed-Teams folgen: 4. „Hochrheinpaddler“, 9. „Flying Energy“, 11. WSV Schwörstadt, 12. „FKV Dragonauten“.
13:20 Uhr Hamburg-Allermöhe die Zweite…, 17 Open-Teams am Start, aber alle Augen richteten sich auf das Duell der „RG DBC beider Basel“ (Basel/Neckardrachen) und den „Hochrhein Paddler“ aus Bad Säckingen mit dem Paddelzauberer Matthias Eschbach im Boot. Nach gelungenem Start ohne Kollisionen können sich Basel und die „Hochrheinpadler“ vom Feld absetzen. Bis zur Wende gelingt es Basel über eine Länge Vorsprung herauszufahren. Allerdings gibt die „Eschi-Truppe“ nicht auf und kann bis zur Wohlenbrücke auf die Welle des Baseler Bootes auffahren. Im Ziel gelingt es Basel ihren Vorjahressieg mit 35:01.20 Min. zu wiederholen. Mit 1.19 Sec. Rückstand folgen die “Hochrheinpaddler“, wie im letzten Jahr auf dem zweiten Platz. Die Platzierungen der weiteren Deutschen Teams: 11. KC Völklingen, 12. „Hornfelsdrachen“, 13. „Bodenseedrachen“, 14. Blue Bulls“, 15. „WVS-Rheingauner“, 16. KC Friedrichshafen.
Das Drachenbootrennen beim Armada-Cup Bern, mit 35 Teams am Start war wieder die größte Langstreckenregatta in Europa, vielleicht sogar der ganzen Welt. Endlich haben die Sicherheitsmaßnahmen dank des Einsatzes von Francois Ryffel den gewünschten Erfolg gezeigt. Die Teams konnten fair ihre Kräfte messen. Dennoch gab es spannende „Bord an Bord“ Kämpfe um jeden Platz und die Auseinandersetzung mit diesem natürlichen Flusslauf, der auch die Steuerleute zu besonderen Leistungen herausfordert.