Nur gut, dass vom Fackelumzug noch ein paar Fackeln übrig geblieben waren, dem Nikolaus hätte man sonst nicht heimleuchten können. Wer weiß denn, wo er sonst hinmarschiert wäre? Aber so landete er am späten Sonntagnachmittag (15.12.) nach einer weiten Anreise übers Wasser punktgenau im Ziel: Bei der Jugendweihnachtsfeier im Wassersport-Verein Schierstein 1921 e.V. — und da gab’s für jede und jeden ein kleines Geschenk. Hoh-Ho-ho!
Ja, die letzten Meter waren noch spannend geworden für den Nikolaus. Denn die ursprünglich geplante Ausleuchtung der Landebahn war mit Teelichtern geplant. Doch die pustete der Wind immer wieder aus. Was tun? “Sind da nicht noch Fackeln da vom Fackelumzug am Nikolaustag!? “Ja!” Wer hat sie?” “Der Franjo.” “Wo ist der denn …?”
Nun, Franjo und Fackeln wurden gefunden und heldenhaft positionierten sich Fackelträger (und eine Fackelträgerin) so, dass der Nikolaus gefahrlos sein Ziel vor dem WVS erreichte. Und umgekehrt Kinder fröhlich und wie entfesselt dem Nikolaus entgegen rennen konnten. Geschenke gab’s aber erst, nachdem dem Nikolaus ein Ständchen (natürlich weihnachtlich) aus vielen Kinderkehlen entgegen schallte.
Teelichter anzünden — das klappte ja noch. Aber dann pustete der Wind die Windlichter wieder aus und lebendige Fackelträger mussten her, um dem Nikolaus vom Paddelsteg aus den richtigen Weg zu weisen
Zuvor hatten sich die 17 Kinder und Jugendlichen — vor allem aus dem Kanurennsport und Jugendsegeln — bei einem tollen Nachmittag auf der Eislaufbahn in Bad Schwalbach ausgetobt. “Hinfallen nur, wenn man sich nicht weh tut”, hieß es. Nun ja, einer hat’s mal ausprobiert. Es hat so einigermaßen funktioniert.
Zurück im WVS gab’s dann einen kleinen Imbiss und Getränke. Eislaufen macht hungrig. Und nachdem der erste Hunger gestillt war, wurde es plötzlich demokratisch: Nach mehr als einem halben Dutzend Jahren will WVS-Jugendwartin Catharina Hartung ihr Ehrenamt in andere Hände legen, nämlich in die von Michaela Kohlhofer. Und dazu musste abgestimmt werden. Für Michaela Kohlhofer, Drachenboot-Abteilung, gingen alle Hände nach oben: Sie ist die künftige WVS-Jugendwartin — natürlich erst nach Bestätigung auch durch die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung. So viel Demokratie muss sein.
Wie war’s denn so als Jugendwartin über mehr als ein halbes Dutzend Jahre, was war die größte Herausforderung? “Gut”, sagt Catharina Hartung, es habe viel Freude gemacht. Die größte Herausforderung sei die Corona-Krise mit dem Kontaktverbot gewesen, “man konnte ja nichts gemeinsam machen”. Auch einige Vorhaben — etwa Schwimmen — würden schwieriger, der Koordinationsaufwand mit immer mehr Sicherheitsmaßnahmen und Zustimmung der Erziehungsberechtigten sei sehr aufwändig geworden.
Dankeschön Catharina! Gesagt und mit Blumen und überreicht von Nachfolgerin Michaela, begleitet von Timon Caesar.
Und nun also Michaela Kohlhofer. Respekt vor der neuen Aufgabe? “Ein bisschen”. Ziel der künftigen Jugendwartin es, weiterhin mit der Sportförderung zu arbeiten und so oft als möglich mit den Jugendlichen zusammenzukommen.
“Brav bleiben!”
Ja, und wer war denn nun der Nikolaus, der gleichzeitig liebevoll und streng zu den Kindern sprach (wie es gute Nikoläuse eben so tun)? Es war Philipp Hartung, übers Wasser chauffiert von Thomas Albien. Also wäre auch das geklärt. Frohe Weihnachten!