Motorboot-Abfahrt Steg 1, aber keiner fährt ‘raus

Was war das denn: Tra­di­tionelle Abfahrt der Motor­boote — und kein­er fährt ‘raus. Streik, Sab­o­tage, all­ge­meines Unwohl­sein? Und dann sieht man massen­weise Anlieger ihren Steg 1 im Wasser­sport-Vere­in Schier­stein 1921 e.V. ver­lassen. Flucht?

Naja, stimmt schon: Ihre Boote ließen die Skip­per vom Steg 1 bei dieser Abfahrt (28.09.) in ihren Box­en. Aber was dann fol­gte, war wed­er Streik noch Flucht. Am Kopf des Stegs hat­te näm­lich die “Tama­ra” fest­gemacht und genau die war das Ziel des Massen-Exo­dus am Steg 1. Die “Tama­ra” hat­te dieses Mal die Abfahrt für alle Motor­boote über­nom­men und brachte Skip­per und Gäste ohne Zwis­chen­stopp zum Anleger Biebrich.

Dort gab’s erst ein­mal Sekt und Blät­terteigsch­neck­en (selb­st­gemacht) dann eine Führung im Biebrich­er Schloß von den Gäste­führern Bern­hard Gläs­er und Rain­er Schlott vom Ver­schönerungsvere­in Biebrich und nach einem kleinen Spazier­gang schließlich Speis’ und Trank im Restau­rant des Wies­baden­er Kanu­vere­ins 1922 e.V.

Anlieger und Gäste vom Steg 1 warten hin­ter dem Biebrich­er Schloß auf den Beginn der Führung 

Hin­ter­grund der ungewöhn­lichen Abfahrt im mar­iti­men Sam­meltrans­porter “Tamara“war eine Idee von Klaus Frost, die Abfahrt mit Heimatkunde zu verknüpfen. Und da es Steg-1- und WVS-Ehren­mit­glied Klaus Frost sel­ten nur bei Ideen beließ, hat­te er — als Biebrich­er gut vor Ort ver­net­zt — gle­ich den ganzen Ablauf organ­isiert. Für jede gute Tat erhielt er dann unter lautem Beifall aller von den Steg-1-Chefs Karl-Heinz Koch und Eric Russert eine Tafel Schoko­lade. Am Ende war’s ein ansehn­lich­er Stapel. Und eine Schoko­ladentafel ging an Ilse Frost: Ohne Unter­stützung ihrer Frauen kön­nen auch starke Män­ner nicht viel bewegen …

Bleibt die Frage, wie das denn alles bei den Moto­boot­fahrern und ihren Gästen angekom­men ist. Denn außer dem tra­di­tionellen Nieder­holen der Flagge, mit der die tra­di­tionelle Abfahrt zum Saiso­nende am Steg 1 ein­geleit­et wird (und genau in diesem Augen­blick hat­te sich die Sonne durchge­set­zt und milde alles weit­ere beleuchtet), war diese Abfahrt schon sehr anders als sonst.

Kom­mentare der ver­hin­derten Selb­st­fahrer: “Super, weil wir mal mit der ‘Tama­ra’ gefahren sind” (Hans-Peter Mink). “Sehr gelun­gen, so ein gemis­cht­es Pro­gramm” (Dominik Schem­mann). “Eine sehr schöne Idee” (Moni­ka Barthel). “Das hat was, dass wir hier auch ein biss­chen Kul­tur vor Ort mit­nehmen. Und statt in kleinen Grup­pen auf einzel­nen Booten waren wir hier zusam­men auf dem Wass­er. Das fördert die Gemein­schaft” (Lothar Weck­er­ling, WVS-Präsident).

Viel Beifall für diese außergewöhn­liche Abfahrt mit kul­turellem Touch

Doch während die einen noch harm­los schwätzten und sich mit Dessert ver­sorgten, dacht­en andere schon weit voraus blick­end an die näch­ste Abfahrt: Wer steuert welche Ideen bei und übern­immt auch die Umset­zung?! Dem Vernehmen nach wurde ein­er der Skip­per dafür schon mal ausgeguckt …

Dieser Beitrag wurde unter Steg-1-Chronik / Historie, WVSWoche veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.