Holten mit der deutschen Nationalmannschaft Silber und Bronze bei der Drachenboot-Europameisterschaft in Moskau (18.–21.07.2019):
WVS-Sportlerinnen Nicole Schulz und Grit Kaletta (Master Damen) mit Karl-Heinz Born (Trainer Master Damen) im Hintergrund stehend und vorn von links: Tobias Haase (Premier Mixed), Anna Repke und Mika Schneider (Jugend).
Unsere Jüngsten Teilnehmer Anna und Mika hatten das große Glück an einer Premiere teilnehmen zu dürfen. Erstmalig schickten beide Verbände der Deutsche Kanuverband und der Deutsche Drachenbootverband eine gemeinsame Jugendnationalmannschaft nach Moskau. In mehreren Trainingslagern in ganz Deutschland bereiteten sie sich auf diesen Wettkampf vor. Im Mai war das Team der Jugendnationalmannschaft auch zu Gast bei uns in Schierstein.
In Moskau machten sie es spannend, nachdem sie über 200 m und 500 m nur knapp auf Platz vier ins Ziel kamen, glaubte wohl keiner von Ihnen mehr an die so sehr ersehnte Medaille. Doch wir „alten“ Hasen erklärten Ihnen, dass die Wettkämpfe erst mit den letzten Rennen beendet sind und die 2000 m eine eigene Renndynamik haben, so dass dort alles möglich ist.
Mit großer Willensstärke und einem super tollen Teamzusammenhalt erfüllten sie sich ihren Traum. Erst am letzten Wettkampftag, beim letzten Entscheid, schafften es die Junior Damen und die Junior Herren jeweils über 2000 m eine Bronzemedaille zu erkämpfen.
Das Team des Premier Mixed Bootes, in dem Tobias saß hatte international die meiste Konkurrenz.
Bei einer Medaillen-Prognose hatte der DKV dieses Boot nicht auf den Schirm. Jedoch gleich am ersten Renntag überraschten sie alle mit einer Bronze Medaille über 200 m. Dieses Ergebnis konnten sie über 500 m wiederholen. Über 2000 m waren sie etwas vom Pech verfolgt. Nachdem sich an der ersten Wende ein Sportler so sehr an der Schulter verletze, dass er nicht mehr mitpaddeln konnte, erkämpfte sich das Team immerhin noch einen starken 4.Platz
Wir Master Damen hatten uns viel vorgenommen. Auf der ersten Strecke über 200 m wurden die Möglichkeiten gegen die russischen Mädels, die am Ende von ihrem Heimvorteil profitieren, ausgelotet. Ein Zeitabstand von nur 7 Hundertstel Sekunden, der uns auf den 2. Platz brachte, war für uns die klare Kampfansage für die 500 m. Beim ersten Zeitlauf hatten wir die Nase vorn. Fast eine Sekunde Vorsprung hatten wir herausgefahren. Keiner weiß, was die russischen Mädels zum Mittag gegessen hatten, aber genau diese 1 Sekunde plus noch ein paar Hundertstel nahmen sie uns beim 2ten Lauf wieder ab. Somit hatten wir wieder nur Silber. Aller guten Dinge sind drei. Einen Versuch hatten wir noch, wie jedoch schon bei dem Jugendboot beschrieben, gibt es für die 2000 m andere Gesetze und so kam alles ganz anders. Die Ungarn gingen als erste ins Verfolgungsrennen, gefolgt von uns. Wir hatten die 10 Sekunden Zeitvorsprung zu den Ungarn bald aufgeholt. Bei einem Überholmanöver berührte unser Boot das Boot der Ungarn. Obwohl unsere Steuerfrau keinen Fehler gemacht hatte, steht in den Regeln, dass wir disqualifiziert wurden. Jetzt müssen wir unsere Revanche verschieben auf 2020. Wir haben uns mit den russischen Frauen verabredet und treffen uns nächsten Jahr bei der WM in Indien wieder.