
Hannelore Braselmann-Deutschmann ist tot. Sie war Ehrenmitglied des Wassersport-Vereins Schierstein 1921 e.V., Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande und der Bürgermedaille in Bronze der Stadt Wiesbaden. Der Deutsche Kanuverband hatte sie mit dem Titel „Ehrentrainerin im Kanurennsport“ ausgezeichnet.
Wie der WVS-Vorstand erfuhr, ist Hannelore Braselmann-Deutschmann am 28. Dezember 2023 mit 89 Jahren gestorben. Edgar Hartung, Vorsitzender des WVS, schreibt dazu in einer ersten Stellungnahme:
Hanne Braselmann-Deutschmann hat durch ihr überdurchschnittliches Engagement den Verein sehr positiv beeinflusst. Ganze Generationen von Paddlern sind von ihr betreut worden und haben so ihre Freude am Wassersport gefunden. Besonders hervorzuheben ist ihr späteres Wirken als Gründerin und langjährige Leiterin der „Pink Ladies“ im WVS, einer Gruppe Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind oder waren und gemeinsam begeistert im Drachenboot paddeln. Die Fröhlichkeit und die in vielen Regatten außergewöhnlichen sportlichen Erfolge der pink gekleideten Damen im Drachenboot geben jedes Mal wieder ein sehr lebendiges Zeugnis von Hannes nachhaltigem und erfolgreichen Wirken für unseren Verein und darüber hinaus. Das wird bleiben.
Wir werden unser bis ins hohe Alter engagiertes Ehrenmitglied Hannelore Braselmann-Deutschmann in unserem Verein sehr vermissen und ihr im Wassersport-Verein Schierstein 1921 e.V. stets ein ehrendes Gedenken zuteilwerden lassen. Unser Mitgefühl gilt ihrer Familie.
Edgar Hartung
im Namen WVS-Vorstands
In der Vereins-Festschrift „100 Jahre Wassersport-Verein Schierstein 1921 e.V.“ war die Verstorbene bereits mit einem eigenen Porträt gewürdigt worden. Lothar Weckerling hatte den Text verfasst:
Hannelore Braselmann-Deutschmann trat 1972 mit ihren drei Kindern Klaus, Ulrike und Peter in den Wassersport-Verein Schierstein 1921 e. V. ein. Angeregt durch die Paddelkünste ihrer Kinder engagierte sie sich bereits ein Jahr später mit der Betreuung all‘ unserer Kinder und Jugendlichen im Bereich des Kanurennsports. Die Vereinsführung erkannte schnell, dass sie ein riesiges Talent bei der Betreuung der Jugend entwickelte und setzte sie als offizielle Betreuerin und Trainerin für die Anfänger im Kanurennsport ein. Hanne, so wie sie von allen genannt wird, ist aus der Jugendarbeit des Vereins nicht wegzudenken. Über drei Jahrzehnte betreute sie unsere Vereinsjugend mütterlich und hat dabei Hunderten von Kindern im Alter zwischen 8 und 14 Jahren das Paddeln beigebracht.
Als Jugendwartin, von 1989 bis 2001, vertrat sie unsere Jugend im Vorstand. Ab 1997 verlegte sie den Schwerpunkt ihrer Vereinsarbeit in den damals boomenden Drachenbootsport, wo sie bis ins hohe Alter viele Drachenbootteams mit strenger Hand auf dem Wasser und in der Paddelhalle auf die Wettkämpfe vorbereitete. „Schinderhanne“ war ein liebevoll gemeinter Spitzname in der Szene. Nebenbei widmete sie sich noch in den 90er Jahren unseren Wanderpaddlern, die damals keine feste Leitung hatten. 2010 gründete sie deutschlandweit die ersten Pink Ladies, eine Initiative „Paddeln gegen Brustkrebs“. Mit viel Engagement und noch mehr Zeitaufwand hat Hanne für Unterstützung dieser Initiative geworben. Der Vorstand hat sie dabei immer unterstützt.
Als Angestellte im Hessischen Landtag verfügte sie über gute Kontakte in die Landesregierung, die dem WVS in vielen Bereichen zugutekamen. Dass sie heute als über 80jährige noch das Ehrenamt „Beauftragte für Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen“ im Verein begleitet, zeugt von ihrem großen Engagement für die Allgemeinheit. Bei der Jahreshauptversammlung 2007 wurde Hanne zum Ehrenmitglied des WVS auf Lebenszeit gewählt. Für Ihr Lebenswerk erhielt Hanne Braselmann-Deutschmann im Jahr 2000 das Bundesverdienstkreuz am Bande und die Stadt Wiesbaden überreichte ihr 2012 die Bürgermedaille in Bronze. Der Deutsche Kanu-Verband zeichnete Hanne 2012 außerdem mit dem Titel „Ehrentrainerin im Kanurennsport“ aus.
Lothar Weckerling