Was 5 WVS-Skipper und ‑Crews 2022 erlebten

Segeltörns von WVS-Skip­pern: Davon hört man hin und wieder, aber Berichte darüber sind sel­ten. Zu pri­vat. Hier bericht­en jet­zt fünf Skip­per von See-Reisen, die sie 2022 mit WVS-Mit­gliedern unter­nom­men haben. Tolle Törns …

Südfrankreich: Gute WVS-Tradition fortgesetzt

Süd­frankre­ich, 10.–16. Sep­tem­ber 2022, Ralf Hei­dger (Skip­per) mit 5 WVS-Mit­gliedern,
100 Seemeilen (= 185 Kilo­me­ter).

Bericht: Ralf Heidger

2016 haben wir begonnen, ein­wöchige Segeltörns auf Char­ter­booten im Mit­telmeer zu organ­isieren und damit eine alte und gute WVS-Tra­di­tion fort­ge­set­zt (siehe unten). 2022 war Süd­frankre­ich das Ziel. Der Törn startete in St. Man­dri­er sur Mer (auf der Hal­binsel gegenüber Toulon), erstes Ziel war die Insel  Iles d’Hyeres. Weit­ere Etap­pen: Parc nation­al de Port Cros, St. Tropez, Poquerolles und zurück nach St. Man­dri­er sur Mer.

Keine Frage: Bei dieser munteren Crew in so einem Traum-Revi­er gäbe es eine Menge zu erzählen. Hier aber nur kurz die beson­deren Ereignisse dieser Reise:
- Tolle Bucht (Plage Notre Dame) der Ile de Hyeres mit Badespaß.
- Tolle Bucht (Port L’Em­i­nence) im West­en von Port Gros.
- Ein­fahrt in den Alt­stadthafen von St. Tropez (dort liegen aber weit über 100 große Yacht­en, Liegege­bühr p.a. bei etwa 350 T€! Geschäftsmod­ell für die Gemeinde!). Anle­gen und am Platz fest­machen kon­nten wir aber dort nicht, son­dern mussten nach Port Gri­maud.
- Schön­er Hafen und sehr malerisches Städtchen in Poquerolles.
- Mis­tral mit bis 6 bft bei Rück­weg von Poquerolles nach St. Man­dri­er, war seg­lerisch dann ein echter Chal­lenge.
- Kriegshafen und schöne Innen­stadt von Toulon

Das Bestreben bei unseren Törns ist, möglichst viel zu sehen und zu erleben, seg­lerisch Spaß zu haben, aber auch Bade­bucht­en zu nutzen, und das Segeln auch mit Kul­tur und Geschichte des jew­eili­gen Gebi­etes zu verbinden (Stadtbesich­ti­gun­gen, Museen, Wan­derun­gen). Die Teams sind gemis­cht m/w, meist 50:50, aber beim let­zten Mal sog­ar 2 zu 4.

Wir geben uns immer Mühe, das gut vorzu­bere­it­en. Wir — das sind außer mir noch Dirk Hampe und eine weit­ere Seg­lerin. Ziele auf unser­er noch lan­gen Liste sind: Griechis­che Insel­welt, Kor­si­ka, Sar­dinien, Balearen, und außer­halb des Mit­telmeers Schelde und Rhein­delta, der Kanal/Solent/englische Süd­küste, die franzö­sis­che Atlantikküste vor La Rochelle, der Schären­garten vor Stock­holm in der Ost­see, und der nor­wegis­che Schären­garten … noch ein langes Pro­gramm, und Inter­essen­ten sind sehr willkom­men. Auch 2023 wollen wir Ende Juni einen Törn unternehmen, voraus­sichtlich bei den Balearen.

Segeltörn-Tra­di­tion fortgesetzt

2016 haben wir die Tra­di­tion von Diethelm Masur wieder aufge­grif­f­en, Segeltörns auf Char­ter­booten im Mit­telmeer zu organ­isieren. Diethelm Masur hat­te 1986 den ersten Segeltörn für WVS-Mit­glieder auf dem Ijs­selmeer (Nieder­lande) organ­isiert. Mit großem Erfolg: Zum 75jährigen Jubiläum des WVS waren zehn Boote mit rund 40 Besatzungsmit­gliedern des WVS auf dem Ijs­selmeer unterwegs.

Bish­er habe ich die fol­gen­den Törns durch­führen kön­nen:
2016 Kroa­t­ien, ab Sudokan, Olib, Mali Los­inj, Kor­nat­en, Telas­ci­ca, Murter und zurück, 2 Boote, Bavaria 40 Cruis­er, 12 Leute
2017 Elba, Rund Elba, ab Scar­li­no, mit Capra­ia und Porto­fer­raio, Bestei­gung Monte Capanne,1 Boot, Hanse 420, 6 Leute
2019 Liparische inseln, ab Por­torosso auf Sizilien, mit Umrun­dung und Bestei­gung Strom­boli, 1 Boot, Bavaria 41 Cruis­er, 6 Leute
2022 Süd­franzö­sis­che Riv­iera ab St. Man­dri­er gegenüber Toulon, Iles des Hyeres und Poquerolles, St. Tropez, Port Gri­maud, 1 Boot, Dufour 380, 6 Leute

Davor gab es etwa über fünf Jahre diverse Törns im Ijs­selmeer und an den friesis­chen Seen, jew­eils über ver­längerte Wochenenden.

Griechenland und Deutschland mit SKS-Ausbildung

Griechen­land und Ost­see, Juli/August 2022 (jew­eils 2 x 1 Woche), Ralf Hoff­mann (Skip­per und Aus­bilder) mit jew­eils bis zu 5 WVS-Mit­gliedern, pro Woche etwa 160 Seemeilen (knapp 300 Kilo­me­ter) also ins­ge­samt 640 Seemeilen (1.184 Kilometer)

Bericht Ralf Hoffmann

Die Segel­sai­son 2022 war für einige Segler ein Erfol­gs­jahr mit dem Erlan­gen des Seeküsten­schif­fer­scheins (SKS).

Es fing alles an mit zwei Aus­bil­dungstörns. Der Aus­gang­shafen war Lefkas im Ion­is­chen Meer in Griechen­land. Als Aus­bil­dungss­chiff hat­ten wir eine sehr kom­fort­able 15,00 m Yacht, eine Sun Odyssey 490. Die Crew bestand jew­eils aus sechs Mit­gliedern, inklu­sive Skipper.

Blauer Him­mel, türk­is­blaues Meer: WVS-Aus­bil­dungstörn in Griechenland

Unser Kurs ging von Lefkas aus in Rich­tung Süden, in die Insel­welt im Ion­is­chen Meer. Wir ankerten in Bucht­en, macht­en vor Tav­er­nen mit eigen­em Anleger fest und genossen das gute griechis­che Essen mit immer frischem Fisch und dem passenden Wein dazu.

Den Segelt­ag began­nen wir mor­gens mit einem guten gemein­samen Früh­stück an Bord. Anschließend ging es dann aufs Wass­er bei fast immer gutem Segel­wind und ganz viel Sonne.

Römisch-katholis­ches Anlegen

Die SKS-Aspi­ran­ten übten unter Anleitung des Aus­bilders Ralf Hoff­mann alle erforder­lichen Segel- und Motor­manöver die später zur Prü­fung ver­langt wer­den soll­ten. Dazu gehört auch das für Griechen­land typ­is­che Anlege­manöver, „römisch-katholisch“, also mit dem Heck zuerst an den Steg oder die Kaimauer und vor Buganker. Dieses wurde aus­giebig geübt am Stadtkai von Vathi auf der Insel Ita­ka. — Von der Stadt Vathi soll nach der griechis­chen Leg­ende der berühmte Seefahrer Odyssey zu seinen leg­endären Irrfahrten aufge­brochen sein.

Neben der Aus­bil­dung blieb aber auch immer noch Zeit in wun­der­schö­nen Bucht­en das klare und warme Wass­er (bis zu 28°) des Ion­is­chen Meeres genießen zu können.

In der Ost­see: Am Ende gutes Wet­ter und gute Prüfungen

Mit fast ähn­lichen Crews ging es dann Ende Juli in die Ost­see wo zwei Prü­fungstörns stat­tfan­den. Wir über­nah­men eine Sun Odyssey 479 in Heiligenhafen.

In der ersten Woche hat­ten wir lei­der mit typ­is­chem Ost­see-Wet­ter zu kämpfen. Der Stark­wind zwang uns dazu, zwei Tage im Hafen zu bleiben. Wir nutzten aber die Zeit, um aus­führlich die See­mannschaft und die The­o­rie zu üben, die eben­falls während der prak­tis­chen Prü­fung abge­fragt wird.

Am Ende der Woche, pünk­tlich zur prak­tis­chen Prü­fung, war uns das Wet­ter aber gut geson­nen. Alle Prüflinge absolvierten ihre Auf­gaben mit Bravour und großem Lob des Prüfers.

Die zweite Woche Ost­see wieder mit vier SKS Prü­fungskan­di­dat­en ver­lief dann von den Wet­terbe­din­gun­gen bess­er. Wir hat­te zwar immer mal wieder Regen­schauer, aber auch viel Sonne und vor allem immer guten Segel-Wind.

Am Tag der Prü­fung war schon eine gewisse Ner­vosität unter den Kan­di­dat­en zu spüren. Doch es sollte sich zeigen, dass es unnötig war, denn auch dieses Mal haben alle mit guter Leis­tung Bestanden.

Auch in 2023 wer­den wir wieder vom WVS aus Segeltörns im ion­is­chen Meer machen mit Aus­bil­dung und Vor­bere­itung zur prak­tis­chen SKS Prü­fung. (siehe auch: Boots­führerscheine)

Griechenland: Insel-Hopping mit Männer-Crew

Griechen­land, 18.06.–01.07. 2022, Lothar Weck­er­ling (Skip­per) mit 2 WVS-Mit­gliedern + 2 Fre­un­den, 350 Seemeilen (= 648 Kilometer)

Bericht Lothar Weckerling

Im Juni diesen Jahres bin ich als Skip­per zum 31. Mal mit mein­er Män­ner­crew zu einem Segeltörn in See gestochen. Nach­dem wir mehrfach in meinem Lieblingsre­vi­er, der Ägäis, unter­wegs waren und unter anderem auch Reviere wie die der Karibik und der Sey­chellen befahren haben, ging es dieses Mal ins Ion­is­che Meer, genauer gesagt in die südlich der Adria gele­ge­nen griechis­chen Inseln.

Viel Platz: Segely­acht Felicitas

Am Sam­stag, dem 18.06.2022 sind wir von Frank­furt nach Kor­fu geflo­gen, wo wir nach einem Trans­fer vom dor­ti­gen Flughafen zur Mari­na Guvia unser Schiff, eine Sun Odyssey 54 DS, über­nom­men haben. Die Yacht, als Slup getakelt mit fast 17 Metern Länge, 4,9 Metern Bre­ite und ein­er Ver­drän­gung von 18 Ton­nen, ver­fügt auch über einen Ein­baud­iesel mit 100 PS Leistung. 

Mit 9 Kojen in 5 Kabi­nen und 4 Nasszellen hat­ten wir Fünf reich­lich Platz für die kom­menden 14 Tage, die uns einen wun­der­schö­nen Törn mit sehr schö­nen Schlä­gen bescheren soll­ten, auf denen wir um die 350 Seemeilen zurück­gelegt haben.

Nach Eincheck­en und Ver­stauen unseres Pro­viants starteten Son­ntag früh. Bei schönem griechis­chen Wet­ter und Wind ging es aus der Mari­na Guvia auf Kor­fu zuerst nach Siv­ota am griechis­chen Fes­t­land, wo wir nach einem her­rlichen Segelt­ag in dem beschaulichen Hafen fest­gemacht hat­ten. Noch bevor wir am Abend zum Landgang auf­brechen woll­ten, wur­den wir von einem Unwet­ter mit orka­nar­ti­gen Böen und sint­flu­tar­tigem Regen aus allen Rich­tun­gen urplöt­zlich über­rascht. Es war ein wahrer Waschgang, der uns und den gesamten Ort etwa eine Stunde in ein Chaos ver­set­zte. Dann waren die dun­klen Wolken wie auf Kom­man­do ver­schwun­den und die Sonne kam nochmals zum Vorschein, als ob nichts passiert wäre. Es war die einzige Stunde mit schlechtem Wet­ter in diesen 14 Tagen.

Am näch­sten Mor­gen set­zten wir unseren Trip bei anhal­tend her­rlichem Wet­ter fort. Und mit eini­gen Fes­t­lands-Aufen­thalk­ten zwis­chen­durch fol­gte ein wahres Insel-Hop­ping: Insel Pax­os — Fes­t­landort Pre­veza — wun­der­schöne große Bucht Ormos Vlikho Bay auf Lefkas — klein­er Naturhafen Port Spilia auf der Insel Megan­isi — schön­er Naturhafen Siv­ota auf der Insel Lefkas — riesige Natur­bucht von Vathi (Haupt­stadt) der Insel Itha­ka (Heimat von Odysseus) — zurück zur Insel Megan­isi in die Mari­na Odyseas in Vathi — durch den Kanal zwis­chen Lefkas und dem griechis­chen Fes­t­land zum Stadthafen Lefkas — weit­er zur Insel Pax­os in den Stadthafen Gaios — von dort zum beschaulichen Städtchen Plataria an der Festlandküste.

Von da aus ging es in den bei­den let­zten Tagen unseres Törns zurück zur Insel Kor­fu, wo wir zum Ankern in die Bucht Gar­it­sas, unter­halb der Fes­tung Kor­fu Stadt ein­ge­laufen sind. Am let­zten Tag kehrten wir mit noch zwei wun­der­schö­nen Schlä­gen wieder zurück zur Mari­na Guvia, die ca. 4 Seemeilen nördlich von Kor­fu-Stadt gele­gen ist.

Griechen­land: Stelldichein sehr großer und sehr klein­er Schiffe

Zwis­chen­durch wurde auch die ein oder andere Bade­bucht angepeilt, wo wir bei her­rlichem Wet­ter die weni­gen Flaut­en-Stun­den mit Schwim­men und Relax­en abgear­beit­et haben. Im näch­sten Jahr gehts wieder los.

Ostsee-Törns: Weite Schläge auf eigenem Kiel

Ost­see, Juni bis Sep­tem­ber 2022, Peter Dor­wig (Skip­per und Eign­er), Ein­hand / + 1 WVS-Mit­glied,
231 + 407 + 49 Seemeilen, ins­ge­samt 687 Seemeilen (= 1.270 Kilo­me­ter)

Bericht Peter Dorwig

Mein Segel­som­mer 2022: Etwas Abwech­selung tut gut. Damit waren die Weichen gestellt, mein Boot (“Dan­i­ca”, eine Dehler 28) im Som­mer 2022 nicht am heimis­chen Liege­platz im Wasser­sport-Vere­in Schier­stein 1921 e.V. , son­dern auf einen Gastliege­platz beim Stet­tin­er Yacht­club in Lübeck zu leg­en. Ende April habe ich es auf einem Trail­er hingebracht. 

Vom 14.06. bis 28.06. segelte ich einen Ein­handtörn um die Lübeck­er Bucht mit den Häfen Nien­dorf, Wis­mar, Rerik, Küh­lungs­born, Warnemünde, Burgtiefe, Grömitz und zurück. Nautis­che Dat­en: 231 sm ins­ge­samt, davon 127 sm gesegelt, 104 sm Motorfahrt

Vom 27.07. bis 11.08. war ich mit Claus von Kutzschen­bach wieder unter­wegs. Dies­mal führte uns der Törn non­stop von Lübeck nach Kopenhagen. 

Krei­de­felsen Insel Mön — sehr, sehr früh am Morgen

Beson­ders her­aus­fordernd war die Querung des Verkehrstren­nungs­ge­bi­etes Kadet­trinne in der Nacht bei Neu­mond. Auch son­st haben wir uns nicht geschont und sind lange Streck­en gesegelt. Gillele­je, Hun­dest­ed, Odd­en­haven, Langör, Kerte­minde, Lun­de­borg, Marstal, Burgtiefe und Grömitz waren die ange­laufe­nen Häfen.  Nautis­che Dat­en: 407 sm ins­ge­samt, davon 178 gesegelt, 229 sm unter Motor.

Nach ein­er kleinen Runde in der Lübeck­er Bucht nach Grömitz, Nien­dorf und zurück ging es per Trail­er wieder nach Hause. Nautis­che Dat­en: 49 sm ins­ge­samt, davon gesegelt: 24 sm, 25 sm unter Motor.

Es war eine erfüllte Saison.

Kroatien und Italien: Traumreise-Prospekt live 

Kroa­t­ien I, 26.06.–07.07.22, Claus von Kutzschen­bach (Skip­per) + 1 WVS-Mit­glied (Ehe­frau Sil­via), 334 Seemeilen;
Kroa­t­ien II, 03.–10.09.22, Claus von Kutzschen­bach (Skip­per) + 1 WVS-Mit­glied (Ehe­frau Sil­via) + Sohn, Schwiegertochter, Enkel, 131 Seemeilen;
Ital­ien, 02.–08.10.22, Claus von Kutzschen­bach (Skip­per) + 1 WVS-Mit­glied (Ehe­frau Sil­via), 143 Seemeilen 

Bericht Claus von Kutzschenbach

Kroa­t­ien I: Von Tro­gir nach Dubrovnik, ein­fach nur schön!

Segel­re­vi­er Kroa­t­ien: Darüber habe ich schon viel gehört, Gutes wie weniger Gutes, aber dort war ich noch nie dort auf dem Wass­er. Absolutes Neu­land für mich. Ausprobieren!

Also mit Ehe­frau Sil­via im Auto gemütlich mit Zwis­chen­stopps in Pas­sau und Zagreb nach Tro­gir (Nähe Split) und dort am 25. Juni eine Bavaria 34 Cruis­er über­nom­men. Die näch­sten 14 Tage sind ein­fach nur unglaublich schön: Wir segeln und motoren Kurs Südost, über Nacht in gepflegten Mari­nas oder vor Anker in stillen (Bade-)Buchten der Inseln Šol­ta, Hvar, Las­to­vo, Mljet. Und schließlich fahren wir durch den Koločep­s­ki-Kanal nach Dubrovnik (Hafen­tag). Zurück laufen wir Mari­nas und Bucht­en der Inseln Korču­la, Hvar und Brač an.

Ein­drücke: Bilder wie aus dem Reise­prospekt für Traum­reisen (wir erleben das live), antike Städte (Dubrovnik, Split, Korču­la und Tro­gir), pit­toreske Orte. Zauber­haft, eindrucksvoll.

Wet­ter: Sta­biles Hoch die ganze Zeit. Sonne. Tem­per­a­turen über 30 Grad sind nur bei der Stadtbesich­ti­gung in Dubrovnik lästig, son­st aber wunderbar.

Segeln: Nun ja, das Hoch! Meist nur 1–2 Knoten Wind. Flaute. Das ist aber gar nicht schlimm, denn auch mit Motor durch die Insel­welt sind wir immer wieder aufs Neue fasziniert. Wir genießen unsere traute Zweisamkeit an Bord, und ich habe keinen Stress, eine wegen flaute maulende Mannschaft bespaßen zu müssen. 

Flaute, “Jugo”, “Maes­tral” und “Bora” — alles wird geboten

Zur Abwech­slung gibt‘s „Jugo“! Dieser regionale Wet­ter-Klas­sik­er trifft uns auf dem Weg nach Dubrovnik im Mljet­s­ki-Kanal frontal mit 5–6 Beau­fort. Gege­nankreuzen hil­ft nichts, Abdrift zu stark. Also Motor an. Viele, viele Seemeilen lang. Auf dem Rück­weg heißt der sich plöt­zlich entwick­el­nde Wind zwar „Maes­tral“, hat aber für unser Vor­wärt­skom­men die gle­iche Wirkung, nur ander­sherum. Ander­er Kurs? Geht nicht. Nicht umson­st heißt das Seestück „Kanal“ mit Nachnamen. 

Danach alles wieder friedlich, nettes Segeln bei 3–4 Beau­fort. Doch gegen Ende der Reise funkt Radio Split immer öfter „Gale Warn­ing“. Gilt erst nur für den Nor­den, aber dann immer näher bei uns. Dies­mal ist es eine “Bora”! Also schle­u­nigst nach Tro­gir, einen Tag früher als geplant, und dort bei inzwis­chen heftigem (Seiten-)Wind noch sauber angelegt. Am näch­sten Tag bläst’s mit 6–7 Beau­fort, und wir erleben, wie eine Yacht beim Anle­gen einen Kata­ma­ran heftig demoliert. Nicht schön zu sehen – und zu hören …

Bei der Rück­fahrt im Auto bru­tales Tem­polim­it auf der Küsten-Auto­bahn (40 km/h) wegen Sturm, und Fahrver­bot für Motor­räder, Car­a­van-Ges­panne, Busse …

Kroa­t­ien II: Kor­nat­en und Gaudiburschen

Ein zweites Mal Kroa­t­ien. Dies­mal neb­st Ehe­frau mit der Fam­i­lie meines älteren Sohnes. Ziel: Kor­nat­en. Also (wieder) von Tro­gir aus am 3. Sep­tem­ber auf ein­er Bavaria 41 Cruis­er Rich­tung Nor­den. Und wie bei unserem ersten Trip ein sta­biles Hoch, meist Flaute. Und auch hier wieder wun­der­schöne Land­schafts- und Natur­erleb­nisse, vor allem in der kar­gen Insel­welt der Kor­nat­en. Da bin ich wirk­lich dankbar für GPS: Vom Steuer­stand der Yacht aus sind die einzel­nen Stein­haufen (= Inseln) kaum zu unter­schei­den. Nur mit Kom­pass und Seekarte navigieren wäre hier arg mühsam.

Zur Route: In einem lan­gen Schlag von Tro­gir über Pri­mošten nach Pišk­era (Kor­nat­en) und dann trödeln wir mit Bade­pausen über Šibenik und Rogozni­ca wieder zurück nach Tro­gir. Fast: Kurz vor Ende zwingt uns ein heftiger “Jugo” zu einem Hafen­tag in Rogozni­ca. Am näch­sten Tag ist das Schlimm­ste wieder vor­bei und wir leg­en sich­er in Tro­gir an.

Anmerkung: So schön es unter­wegs auch ist, in eini­gen Mari­nas und Anker­bucht­en beein­trächti­gen allzu fröh­liche und laute Gaudiburschen, deutschsprachig, männlich, 45 plus, den nächtlichen Frieden. Nun ja, je weit­er nach Nor­den, desto kürz­er die Anfahrt aus Deutsch­land – und Öster­re­ich. Auch dass muss ein­mal gesagt sein.

Ital­ien: Livorno hört sich gut an, sieht aber nicht gut aus

Weil Sil­via Anfang Okto­ber in Süd­deutsch­land zu tun hat, meint sie, nach Elba wär’s dann nicht mehr so weit. Dort haben wir schon oft Yacht­en gechar­tert und im Toskanis­chen Archipel auch einen Großteil unser­er Sege­laus­bil­dung absolviert. Wir lieben dieses Revi­er. Und, was für ein Glück: Eine Bavaria 37 Cruis­er ist in der ersten Okto­ber­woche noch frei. Die hat zwar neben dem Salon drei Kabi­nen und wir brauchen ja nur eine, aber mein Auto hat ja auch 5 Sitze und ich fahre oft allein …

Und was haben wir wieder und ken­nen es schon: Ein sta­biles Hoch …

Wenig Wind also. Wir sgeln noch von Porto­fer­raio nach San Vin­cen­zo, motoren dann aber in einem lan­gen Schlag bis Livorno. Da waren wir noch nicht. Livorno hört sich gut an, sieht aber nicht gut aus: Viel von der Stadt im 2. Weltkrieg zer­stört und dann lieb­los, aber schnell wieder aufge­baut. Große Hafen­stadt mit Riesen-Fähren, ‑Frachtern, ‑Kreuz­fahrschif­f­en und Fis­cher­booten. Dafür zahlen wir nur 15 Euro für einen Liege­platz (in Kroa­t­ien manch­mal fast zehn­mal so viel). Und nun ken­nen wir auch diese Ecke. Zurück mit Abstech­er über Ceci­na, die Insel Capria und Mar­ciana Mari­na. Ken­nen wir schon. Doch wir freuen uns, diese idyl­lis­chen Orte fröh­lich wiederzuse­hen. Wieder­se­hen: In Porto­fer­raio dann bei der Ankun­ft zufäl­liges Aufeinan­dertr­e­f­fen mit einem mein­er früheren Aus­bilder. Großes Hallo!

Toskanis­ch­er Archipel — schön war’s wieder. Und am let­zten Tag hat­te uns sog­ar noch ein 4‑bft-Wind mit lock­erem Segeln verwöhnt.

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Ins­ge­samt war ich 2022 viel auf dem Wass­er unter­wegs: Zusam­men mit Sil­via (und Fam­i­lie) 608 Seemeilen in Kroa­t­ien und Ital­ien, auf dem Ost­see-Törn mit Peter Dor­wig weit­ere 403 Seemeilen und dann auch noch mit meinem eige­nen Boot „La Pic­co­la“ auf dem Rhein bis Duis­burg und zurück 550 Kilo­me­ter (siehe auch Fer­n­fahrer … /Rheinsperrung). In Summe sind das 1.293 Seemeilen oder 2.392 Kilo­me­ter. Jedes Jahr kann ich mir das nicht leis­ten. Umsomehr habe ich das alles in der Sai­son 2022 genossen!

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