Jedes Jahr nach dem Ende der Saison feiert der Wassersport-Verein Schierstein 1921 e.V. seine in der Saison besonders erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler. So auch wieder am Samstag (16.11.) im großen Saal des Vereinshauses (Restaurant To Limani). Doch dieses Mal war’s ein bisschen anders: Drei junge Trainerinnen hatten den Abend vorbereitet und erstmals wurde eine Gruppe gefeiert, die hier noch nie vertreten war.
Das freut einen Vorsitzenden und den ganzen Verein: “Tolle Erfolge in allen Disziplinen”. So kommentierte Edgar Hartung das sportliche Geschchen in der Saison 2024 bei der Sportlerehrung. Nachgefragt, was ihm denn spontan als besonderes sportliches Ereignis dieses Jahres einfalle, antwortete er “zum dritten Mal hintereinander der Sieg der Pink Ladies beim Monkey Jumble in Saarbrücken”, schob jedoch gleich nach, dass viele andere sportliche Ereignisse im WVS zu feiern waren. Besonders im Kanurennsport sei es gelungen, eine neue, ganz junge Generation für den WVS zu gewinnen. “Im übrigen”, so Hartung, “war es ein Jahr mit ganz normalem Sportbetrieb”.
Zwei ältere unter den 18 jungen Trainerinnen und Trainern des WVS hob Hartung hervor: Raphael Pentenrieder (Opti- und Jugendsegeln) und Michael Ach (Krafttraining und Ocean Sports), die in diesem Jahr besonders hohen Einsatz gezeigt hätten. Für das Trainerteam gab es Verzehrgutscheine in „Tillys Café-Garten“(Vereinshock), für die Sportlerinnen und Sportler einen Beitrag zum abendlichen Essen und für alle ein neues Handtuch mit dem WVS-Logo.
Leitlinie für den WVS-Vorsitzenden “ist das qualifizierte Training, aber nicht vorrangig Leistungstraining. Im Vordergrund stehen viel mehr der Spaß und die sportliche Beschäftigung auf dem Wasser”.
- Kanurennsport: Viel unterwegs, viele Medaillen
- Kinder- und Jugendsegeln: 8 Regatten und eine im WVS
- Drachenboot: Schweiß und Leidenschaft …
- Bootskorso: Ist das etwa Sport? Aber ja!
Kanurennsport: Viel unterwegs, viele Medaillen
Klara Horcher (Foto), WVS-Kanurennsport-Trainerin, berichtete von vielen Erfolgen ihrer jungen Sportlerinnen und Sportler. In acht größeren Regatten in sechs verschiedenen Städten waren sie 2024 unterwegs gewesen, einen wahren Medaillenregen hatte es oft zur Belohnung gegeben. Und für diese Erfolge mussten die jungen Sportlerinnen und Sportler (und ihre Eltern) jeweils schon sehr früh am Morgen auf die Reise gehen oder vor Ort übernachten.
Besonders spannend waren die Trainingslager in Südfrankreich, in Mannheim, Karlsruhe unf in Darmstadt. Und im Schiersteiner Hafen trainieren die jungen Kanuten vier- bis sechsmal pro Woche.
Wie breit die Erfolge des Kanurennteams in diesem Jahr ausgefallen waren, zeigt die nachfolgende Ergebnisliste, bei der (alphabetisch nach Namen notiert) nur die bedeutendsten Wettkämpfe und Erfolge aufgeführt sind.
Ergebnisliste Kanurennsport
Tabea Caesar Schülerinnen (13 Jahre): Deutsche Meisterschaften: 5. Platz im Kanumehrkampf; 6. Platz im Einerkajak 2.000 m; 7. Platz im Einerkajak 1.000 m. Süddeutsche Meisterschaften: 2. Platz im Kanumehrkampf; 3. Platz im Einerkajak 2.000 m; 3. Platz im Viererkajak 500 m. Hessische Meisterschaften: 1. Platz im Viererkajak 500 m: 1. Platz im Zweierkajak 500 m;1. Platz im Einerkajak 200 m; 1. Platz im Einerkajak 500 m.
Florentine Grüninger Schülerinnen B (11 Jahre): Süddeutsche Meisterschaften: 1. Platz im Einerkajak 2.000 m. Hessische Meisterschaften: 1. Platz im Einerkajak 500 m.
Frederik Hangx Schüler B (10 Jahre): Süddeutsche Meisterschaften: 3. Platz im Viererkajak 2.000 m.
Juliane Klier weibl. Jugend: Süddeutsche Meisterschaften: 3. Platz im Viererkajak 500 m.
Philipp Klier Schüler B (10 Jahre): Süddeutsche Meisterschaften: 3. Platz im Viererkajak 2.000 m; 3. Platz im Kanumehrkampf.
Emilia Kossatz Schülerinnen C (9 Jahre): Süddeutsche Meisterschaften: 2. Platz im Kanumehrkampf; Hessische Meisterschaften: 1. Platz im Einerkajak 200 m; 1. Platz im Einerkajak 300 m; 1. Platz im Zweierkajak 300 m.
Louis Kossatz Schüler B (12 Jahre): Süddeutsche Meisterschaften: 2. Platz im Einerkajak 2.000 m.
Tyson Kraus Schüler (12 Jahre): Süddeutsche Meisterschaften: 3. Platz im Einerkajak 2.000 m.
Emilia Lindemann Schülerinnen C (10 Jahre): Süddeutsche Meisterschaften: 2. Platz im Kanumehrkampf.
Julius Lindemann Schüler B (12 Jahre: Süddeutsche Meisterschaften: 3. Platz im Viererkajak 2.000 m.
Alma Maaß Schülerinnen B (10 Jahre): Süddeutsche Meisterschaften: 1. Platz im Viererkajak 2.000 m. Hessische Meisterschaften: 1. Platz im Viererkajak 500 m. 1.Platz im Einerkajak 200 m; 1. Platz im Einerkajak 500 m
Felix Müller Herren Junioren: Süddeutsche Meisterschaften: 3. Platz im Viererkajak 500 m.
Julius Sander Schüler A (13 Jahre): Hessische Meisterschaften: 1. Platz im Viererkajak 500 m.
Oskar Sander Schüler B (10 Jahre): Süddeutsche Meisterschaften: 3. Platz im Viererkajak 2.000 m
Ida Schlote Schülerinnen B (11 Jahre): Süddeutsche Meisterschaften: 1. Platz im Viererkajak 2.000 m. Hessische Meisterschaften: 1. Platz im Viererkajak 500 m; 1.Platz im Einerkajak 200 m.
Wolke Schmidt Schülerinnen B (12 Jahre): Süddeutsche Meisterschaften: 1. Platz im Viererkajak 2.000 m. Hessische Meisterschaften: 1. Platz im Viererkajak 500 m; 1. Platz im Zweierkajak 500 m; 1. Platz im Einerkajak 200 m; 1. Platz im Einerkajak 500 m.
Nathalie Selzer Damen Leistungsklasse: Süddeutsche Meisterschaften: 2. Platz im Einerkajak 1.000 m.
Lutz Vonhausen Senioren D (62 Jahre): German Masters: 3. Platz im Einerkajak 5000 m. Platz im Einerkajak 1.000 m; 5. Platz im Einerkajak 200 m; 6. Platz im Einerkajak 500 m.
Johanna Wagner Schülerinnen B (12 Jahre): Süddeutsche Meisterschaften: 1. Platz im Viererkajak 2.000 m. Hessische Meisterschaften: 1. Platz im Viererkajak 500 m; 1. Platz im Zweierkajak 500 m.
Karla Wagner Schülerinnen C (9 Jahre): Hessische Meisterschaften: 1. Platz im Zweierkajak 300 m.
Kinder- und Jugendsegeln: 8 Regatten und eine im WVS
Aus der Ansprache von Ralf Hoffmann (leicht gekürzt)
In diesem Jahr hatten wir bei den Opti-Seglern eine Gruppe, von 5 Kindern, die sehr aktiv die Regattatechnik und ‑Taktik unter dem Opti-Trainer Markus Pentenrieder geübt haben und entsprechend bei mehreren Regatten umgesetzt haben: Sonja Zülke, Swantje Zülke, Lisa Kloid, Jacob Quasten, Sofia Buzziol.
Es wurden 8 Regattatermine wahrgenommen. Das größte Ereignis war aber wohl die Trainingswoche am Gardasee. Bei der Abschluss-Regatta nahmen fast 1000 Opti-Kinder teil. Bei den anderen Regatten, die hier im erweiterten Umkreis stattfanden, wie am Langener Waldsee, in Biblis, oder beim Vogelsberg Cup, um nur einige zu nennen, konnte Sonja Zülke die besten Resultate erzielen: Im Durchschnitt Platz 4, wovon 3 x Platz 2 zu feiern war. Danach folgt ihre Schwester Swantje Zülke mit Platz 7 im Mittel, wovon Platz 3 der beste war. Bei allen Regatten betrug die Teilnehmerzahl zwischen 25 und 30 Opti Kindern.
Besonders hervorheben möchte ich Raphael Pentenrieder. Raphael fährt das ganze Jahr schon in der Opti A Gruppe und ist im Kader des Hessischen Segler Verbandes. Bei den 8 Regatten, die er in der Saison bestritt, belegte Raphael immer einen Platz im Mittelfeld. Sein bestes Ergebnis war Platz 8 bei der Hessischen Meisterschaft am Langener Waldsee. Die Anzahl der Regattateilnehmer war ebenfalls um die 30 Opti Kinder.
Besonders gratulieren möchte ich aber Sonja, ihrer Schwester und der Lisa, der Sofia und dem Raphael. Diese fünf Opti Kinder belegten bei der WVS-Vereinsmeisterschaft die Plätze 1 bis 5, wobei sich Raphael Vereinsmeister nennen darf.
Bei der Jugend gab es leider nur ein Ergebnis: Torben Fielmann belegte im ILCA (früher LASER) bei der Hessenmeisterschaft den 9. Platz.
Drachenboot: Schweiß und Leidenschaft …
Aus der Ansprache von Michaela Kohlhofer (Foto)
Liebe Sportfreunde,
heute blicken wir auf eine Saison voller Schweiß, Leidenschaft und Teamgeist zurück, aber lassen dabei nicht nur Zahlen und Ergebnisse Revue passieren – wir feiern Erfolge, die auf dem Wasser geschrieben wurden, die von jedem einzelnen Schlag unserer Paddel und in meiner Abteilung besonders, jedem kräftigen Rufen und Schlagen des Trommlers begleitet worden sind.
Drachenbootfahren – das ist nicht nur Sport, das ist ein Spiegel des Lebens. Denn was bedeutet es, ein Drachenboot durch die Wellen zu lenken? Es bedeutet, im Takt zu bleiben, wenn der Sturm tobt. Es bedeutet, vorwärts zu paddeln, auch wenn die Kräfte schwinden und es bedeutet, gemeinsam als Team über sich hinauszuwachsen – nicht nur als Einzelner, sondern als Einheit, genau das, was ein Team, aber auch einen Verein ausmacht.
Auch wenn unser Terminkalender dieses Jahr nicht prall mit Regatten überseht war, hatten wir trotzdem oft genug die Möglichkeit uns zu beweisen und zu zeigen, was in uns steckt oder besser gesagt, den Drachen Feuer spucken zu lassen.
Für einige von uns begann das Jahr bereits sportlich mit der Sichtung der Nationalmannschaft. Die Sichtung war quasi vor der Saison, obwohl das für Wassersportler ja fast egal ist, denn es gibt kein schlechtes Wetter und gute Wassersportler werden bekanntlich im Winter geformt.
„Alle guten Dinge sind drei“ lautete wohl das diesjährige Motto der Pink Ladys. Am 12.10. sicherten Sie sich zum 3. Mal in Folge das oberste Treppchen mit einer Zeit von 11,11Minuten auf 2000 m in Saarbrücken beim Monkey Jumble. Zuvor konnten die Pink Ladys beim 4. Deutschen Pink Cup im Juli in Heilbronn zwar keine vordere Platzierung einfahren, aber entscheidende Erfahrungen für die Saison sammeln.
Mitte August ging es für unsere Rheingauner gemeinsam mit den Harbour Dragons aus Mombach nach Gießen zum 19. Gießener Drachenbootcup, wo sie sich auf 680 m das Siegertreppchen sicherten und auf 200 m nur knapp die Verfolgung des Siegers verloren.
Im September standen dann gleich zwei Veranstaltungen auf dem Plan. Zuerst der 7. Dr.-Günter-Renschin-Cup mit 12 Teams, der von den Rheingaunern und den Pink Ladies ausgerichtet worden ist. Kurz danach durften 16 Teams der Wiesbadener Schulen Hafenluft schnuppern. Dafür gilt ein riesiger Dank an Tillys Café, bzw. Tobias Schütze und Heidi Stockhausen, die die Verpflegung für 400Schülerinnen und Schüler, sowie die Lehrkräfte und das Personal der Schulsozialarbeit übernahmen.
Das war aber noch nicht alles, denn einige Nationalmannschaftspaddler hat es auf die Philippinen getrieben, wo sie sich mit 25!! Nationen messen konnten und insgesamt fünfmal Silbar und zweimal Bronze mitbringen konnten (Extra-Bericht).
Abschließend möchte ich erwähnen, dass wir alle im selben Boot sitzen und dazu bei steuern, dass der Kurs gehalten wird, bei dem Ebbe und Flut entscheidend sind, denn unser Verein ist wie ein Schiff, das von Leidenschaft und Engagement angetrieben wird. Deshalb wünsche ich mir für die nächste Saison eine gute Strömung und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!
Bootskorso: Ist das etwa Sport? Aber ja!
Das war’s mit der Sportlerehrung 2024 — fast. Denn dann wurde noch eine Gruppe geehrt, die man bei Sportlern eigentlich nicht vermuten würde und die den Altersdurchschnitt der Geehrten plötzlich ganz erheblich nach oben katapultierte: Die Bootskorso-Teilnehmer beim Hafenfest. Das sei sehr wohl auch eine sportliche Leistung gewesen, meinte — nicht ganz ernst zu nehmen — Claus von Kutzschenbach, der die WVS-Teilnahme am Bootskorso organisiert hatte. Zum Beispiel müsse man im Dunklen auf dem Rhein erst einmal seinen Platz unter den vielen anderen Booten finden, dann immer den gleichen Abstand zum Vordermann einhalten und schließlich sei auch das Illuminieren der Boote eine sportliche Leistung im Wettbewerb mit rund 50 anderen im Lichterglanz funkelnden Booten im Korso. Nun, zum Illuminieren brauchte das Großkanu der WVS-Kanuwanderer mit Dr. Markus Hübenthal gerade mal zwei Stunden (und gewann trotzdem den Sonderpreis des ausrichtenden Verschönerungsvereins Schierstein), da fummelten die Kapitäne großer Motorjachten schon länger mit ihren Lichterketten herum. Und wenigstens das Großkanu war wirklich sportlich unterwegs: Mit Muskelkraft von zehn Paddlerinnen und Paddlern.
Was allerdings wirklich sportlich war: Die WVS-Teilnahme am Bootskorso überhaupt. Im Vorjahr hatte nur ein WVS-Boot teilgenommen, dieses Jahr waren es elf (und damit stellte der WVS gleichauf mit dem benachbarten Yachtclub das zahlenmäßig stärkste Team). Das hatte vorher keiner gedacht. Vorsitzender Hartung im Frühjahr einer unter den vielen Skeptikern bei diesem Thema : “Also, wenn ihr mehr als zehn Boote stellt, gebe ich einen aus!” Es waren elf — und so war die Auszeichnung, bei der Sportlerehrung gefeiert zu werden, absolut ehrlich und anständig verdient.