Bevor ich von den Ereignissen bei den 7. Deutschen Drachenboot Langstreckenmeisterschaften von der Rückkehr an den Ort der ersten Meisterschaft 2010 in Saarbrücken berichte, hier erst einmal die Ergebnisse der Rheingauner, das Team des WV Schierstein bei den vergangenen Langstreckenmeisterschaften. Nicht schlecht, darf man sagen und dabei sind die Rheingauner eines der wenigen Teams, welches an allen DKV Langstreckenmeister-schaften teilnahm.
1. | 2010 Saarbrücken | Rheingauner Premier | 3. Platz | Gesamt Teams: 7 |
2. | 2011 Oberhausen | Rheingauner Masters | 1. Platz | Gesamt Teams: 16 |
3. | 2012 Rostock | Rheingauner Masters | 1. Platz | Gesamt Teams: 21 |
4. | 2013 Schierstein | Rheingauner Masters | 1. Platz | Gesamt Teams: 31 |
5. | 2014 Mülheim/Ruhr | Rheingauner Masters | 3. Platz | Gesamt Teams: 33 |
6 | 2015 Zeulenroda | Rheingauner Masters | 3. Platz | Gesamt Teams: 30 |
7. | 2016 Saarbrücken | Rheingauner Masters | 3. Platz | Gesamt Teams: 28 |
Bei dieser Erfolgsgeschichte war es natürlich schon Ende 2015 klar, dass der WVS nach Saarbrücken fährt. Dieser Welle schlossen sich weitere Teams des WVS an, allen voran die Rheingauner Masters Ü40/50, das Breitensportboot Rheingauner Paddelholics und das WVS Jugendboot die Rheingauner YoungStars. Schon früh im Jahr 2016 zeigte sich, dass er schwer werden würde dieses Ziel, drei Boote nach Saarbrücken zu schicken, zu erreichen. Nur dem Einsatz von Grit Kaletta bei den Masters und Manuel Radünz bei den Paddelholics ist es zu verdanken, dass wenigstens zwei Boote auch tatsächlich starteten. Trotz der Qualifikation von sechs WVS Jugendlichen für des DKV Nationalteam zur Teilnahme an der ICF-Drachenboot WM in Moskau, gelang es leider nicht ein Boot aus Jugendlichen und ehemaligen Jugendlichen für ein Premierboot zusammen zu bekommen.
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Nun aber zum Regattageschehen in Saarbrücken, wo der Ausrichter, der Regatta-Verein Saar nach der ersten Langstrecken DM 2010 und vielen Monkey-Jumble Regatten der letzten Jahre, neue Wege beschritt und als Veranstaltungslokation den Bürgerpark wählte, um die dortigen Gegebenheiten mit Wasserspielen, Parkanlagen und einem theaterähnlichem Atrium zu nutzen. Ich fand diese Idee gut, leider kamen diese schönen Einzelheiten wegen des winterlichem Wetters am Regattatag nicht so eindrucksvoll zur Geltung und die Einstiegsmöglichkeiten und Teamkontrollen bedürfen noch der Weiterentwicklung.
Beide WVS Teams kamen dennoch rechtzeitig aufs Wasser und erlebten einen gut organisierten Start im 10 Sekundenabstand, die Rheingauner Masters mit der Startnummer 16 über 12 km und die Rheingauner Paddelholics über 7,2km mit der Starnummer 28 am Ende des Feldes.
Die Masters fuhren gegen fünf direkte Gegner, die Graureiher aus Wuppertal (Nr. 15), die Neckar-drachen Ü50 (Nr. 17), die RG Saar (Nr. 18) und die Neckardrachen Ü40 (Nr. 19). Nach relativ gutem Start konnten die Masters schon nach 500m auf des Wuppertaler Boot auffahren, zum Überholen reichte es leider nicht und so nutze das Wuppertaler Boot eine große Straßenbrücke mit Pfeiler in der Strommitte, um unser Boot brutal auf diesen Pfeiler abzudrängen und damit das eigenen Boot und natürlich auch uns einer erhebliche Gefahr der Kollision mit diesem Betonpfeiler auszusetzen. Ein rücksichtsloses und gefährliches Manöver! Nach ca. 1500m fuhr das erste Neckardrachenboot an Steuerbord zu uns auf, wir konnten auf der Welle mitziehen, kurz darauf erreichte uns das zweite Boot der Neckar-drachen auf der Backbordseite. Damit war eine schnelle Wellenfahrt bis zur ersten wende bei 3.000m gesichert und das Wuppertaler Boot abgeschüttelt. In der ersten Wende fuhren die beiden Neckardrachen sehr geschickt, sehr fair und konnten uns mit ihren taktischen und fahrerischen Mitteln abschütteln. Die weiteren 9.000m fuhren die Rheingauner Masters dann mit großem Einsatz weiter allein gegen den hohen Wellengang, die 6°C Lufttemperatur und gegen den „inneren Schweinehund“ auf den erhofften dritten Platz. Glückwunsch an die beiden Boote der Neckardrachen und ein Blick zurück im Zorn auf das Fahrmanöver des Wuppertaler Steuermannes.
Die Paddelholics, unser Breitensportboot, das sich erst vor zwei Jahren gefunden hatte, und auch auf Unterstützung durch andere Vereine angewiesen war, hat in den Wintermonaten fleißig trainiert und wusste, das mit der letzten Starnummer ein schwieriges Rennen anstand. Dennoch konnte das Team auf zuvor gestartete Boote auffahren und war letztendlich mit seinem 6. Platz unter den 9 gestarteten Breitensportteams sehr zufrieden. Das Team gratuliert auf diesem Weg den befreundeten Siegerteams aus Witten und Gießen.
Die Rheingauner aus Schierstein bedanken sich bei Patricia, Thilo und ihrem Regattateam für die tolle Regatta in Saarbrücken, seinen Gästen und freuen sich auf ein Wiedersehen bei der 8. Deutschen Langstrecken DM 2017 in den Kasseler Fuldaauen.
von Günter Renschin