Schiersteiner Hafenfest. Nach zwei Jahren Corona-Pause endlich wieder. Und nächtlicher Bootskorso! Doch vom WVS fuhren nur sehr wenige Boote mit.
Es ist eindeutig. Den besten Blick auf das Schiersteiner Hafenfest hat wieder einmal das Storchenpaar, das hoch über dem Ortskern von Schierstein sein Nest hat. Und was Herr und Frau Adebar an diesem Samstagabend zu sehen bekamen, war nicht von schlechten Eltern. Da zog doch tatsächlich ein regelrechter Lindwurm durch das Hafenbecken. 44 Boote, alle mehr oder weniger gut illuminiert. Getreu dem Motto einer Wiesbadener Tageszeitung leuchtete ihnen an diesem Abend ein Licht. In Zeiten von Corona sicher eine gute Teilnehmerzahl an dem traditionsreichen Bootskorso. Selbst das Storchenpaar nahm die farbige Schlange erstaunt zur Kenntnis.
Direkt am Hafenfest saßen die Juroren Axel Beusch, Lothar Neumeister und WVS-Urgestein Klaus Frost und kommentierten und beurteilten die vorbeigleitenden Boote und ihre Illumination. Sprecher Lothar Neumeister wies nochmals explizit auf das Motto der Veranstaltung hin. „Wassersport ist bunt!“ Das sei nicht ganz unrealistisch, befand Neumeister. Mittendrin und nicht nur dabei im leuchtenden Bootsdschungel waren vier Schiffe des Wassersportvereins Schierstein, angeführt vom elf Meter langen Gefährt des Präsidenten. Lothar Weckerling höchstpersönlich hatte seine „Angelo“ in die Flotte der Motor- und Segelboote eingereiht, die insgesamt zweimal den Hafen umrundeten.
Ein Eyecatcher der besonderen Art war dabei die DLRG-Ente, die quasi am En(t)de des Lindwurms an den zahlreichen Zuschauern vorbeizog. Motto: „Ente gut, alles gut!“ Auch das Diskofloß der Jugend des Wiesbadener Yachtclubs (WYC) sorgte für Aufsehen. Besonders drastisch war die Intention eines anderen Bootes. „Wir schießen den Covid-19-Virus auf den Mond“, kündigte Lothar Neumeister die Mondrakete des Schwimmclubs Wiesbaden an. Insgesamt 13 Boote hatte der SCW am Start, übertraf damit den Wassersportverein Schierstein 1921 e. V. um Längen. „Unsere vier Boote am Start sind viel zu wenig“, war WVS-Mitglied Klaus Frost not amused über die Beteiligung seiner Vereinskollegen. „Das müssen in den nächsten Jahren viel mehr werden.“ Recht hatte er. Einen Preis konnte der WVS damit nicht gewinnen. Und ob er Pluspunkte beim Storchenpaar gewinnen konnte, ist auch fraglich.