
Hört man da Musik? Ja: Vier Saxophone locken zum WVS-Vereinsheim und machen mächtig Stimmung. Gleich muss es los gehen. Und richtig: Punkt 11 Uhr am 1. Mai eröffnet WVS-Vorsitzender Edgar Hartung die kleine Feier zum Saisonstart 2022. Klein? Mindestens 200 Sportlerinnen und Sportler, Eltern, Großeltern, Babies (und ein paar brave Hunde) gruppieren sich locker im Halbkreis um den Chef. — Wie hatten wir das vermisst!
Das sagt auch Edgar Hartung. Und während er in seiner Ansprache die Ehrengäste des Vereins begrüßt, sich öffentlich über das weitere Mitgliederwachstum, sportliche Erfolge und das große Engagement von Mitgliedern und Vorstand freut, kommt die Sonne heraus. Und die Notenblätter der Musiker sind genau bei diesem Song aufgeschlagen: “Bei mir bist du schön!” — Kein Zweifel!

Dann aber muss der Vorsitzende plötzlich kämpfen. Gegen die eigene Rührung. Denn WVS-Rennkanutin Leni Kliment hat gerade einen Sieg eingefahren bei der Qualifikation zur Junioren-Europameisterschaft in Duisburg — als Olympiateilnehmer 1976 weiß Edgar Hartung, was das bedeutet.



Machen mächtig Stimmung: Mainzer Saxophon-Quartett. Genießen alles: WVS-Mitglieder. Ist (zu Recht) stolz auf den WVS: Edgar Hartung
Weiter im Programm: Bootstaufe! Sieben Rennkajaks und zwei Segeljollen wollen getauft werden. Und die jungen Taufpatinnen und ‑Paten sind schon ganz aufgeregt, diesen Akt vor großem Publikum würdig zu zelebrieren.










Taufpatinnen und Paten voller Ernst bei der Sache (beginnend oben von links): Lilly Asmuss, Marvin Werner, David Zankel, Juliane Klier und Oskar Sander, Tabea Caesar, Timon Caesar. Karl-Lutz Vonhausen, sowie die Segler Felix und Piet
Ganz am Rande der Feier ein ganz anderes Bild: da hängen doch ein paar junge Mädchen ausgelassen kopfüber auf dem Bootsständer — was soll das denn? Nun die Mädchen und die beiden Jungs (für die war auf der Stange kein Platz mehr) haben von Oktober bis März unter Aufsicht der Kanurennsport-Trainer Birgit Barth und Thomas Albien ihr Schwimmabzeichen in Bronze (früher: Freischwimmer) gemacht und feiern das recht ausgelassen auf ihre Weise. Pünktlich zum Saisonstart erhalten sie ihre Abzeichen. Eine wichtige Voraussetzung, dann auch beim Kanurennsport mitzumachen.

Dann bittet der Vorsitzende doch noch einmal um Aufmerksamkeit: Zwei Damen gilt es zu verabschieden, die den Verein über viele, viele Jahre tatkräftig als Trainerinnen, im Vorstand und in weiteren Engagements unterstützt und nach vorn gebracht haben. Jetzt wollen sie sich aus der Vorstandsarbeit zurückziehen: Hanne Braselmann und Birgit Barth.

Hanne Braselmann: Seit 1970 im Verein, zuletzt Beauftragte für Menschen mit Handicap im Erweiterten WVS-Vorstand und Initiatorin der “Pink Ladies”.
Birgit Barth: Zuletzt Leiterin der Kanurennsport-Abteilung im WVS, Trainerin und früher selbst sehr erfolgreiche Kanutin.
Irgendwann endet dann die offizielle Feier zum Saisonstart. Die Saxophonisten spielen noch, Smalltalk mit dem einen oder der anderen, noch ein Getränk oder etwas vom Grill (immerhin öffnet jetzt auch der Vereinshock, der auch für die Öffentlichkeit zugängliche Biergarten). Kinder spielen oder probieren unter Aufsicht die Geräte der Erlebnispädagogik aus, einige Erwachsene gehen schon — doch eine kleine Gruppe erfolgreicher Nachwuchsathleten hängt einfach abseits des Trubels noch ein wenig gemeinsam ab … Was für eine schöne Atmosphäre!
