Motoryacht “Orotava” ausgebrannt

Fre­itag­mor­gen, 21.02.2020, kurz nach halb sechs Uhr im West­teil des Schier­stein­er Hafens: Moto­ry­acht “Oro­ta­va” in hellen Flam­men, Feuer­wehrleute im Ein­satz (Foto Wiesbaden112.de)
Nur kurze Zeit später, nach einem Großein­satz von Feuer­wehr, Polizei und DLRG: Die “Oro­ta­va” ist völ­lig aus­ge­bran­nt. Das Feuer hat­te ihre Fest­macher­leinen durchtren­nt, und so war die Yacht von Steg 1 des WVS an den gegenüber­liegen­den Steg der Kanuten getrieben.

Beißen­der Qualm, dick­er Löschschaum auf dem Wass­er wie eine geschlossene Schneedecke, Laut­sprecher­durch­sagen, Feuer­wehrmän­ner in Atem­schutz­masken, Tauch­er, Blaulichter am Land und auf dem Wass­er – und eine früher mal stolze, jet­zt aber total abge­bran­nte Moto­ry­acht: So die Szene etwa um 06:15 Uhr am Fre­itag­mor­gen im West­teil des Schier­stein­er Hafens. Gegen halb sechs Uhr am Mor­gen hat­te ein Spaziergänger das Feuer auf der 13,5 m lan­gen Moto­ry­acht „Oro­ta­va“ bemerkt und sofort die Feuer­wehr alarmiert.

Ein Großein­satz der Berufs­feuer­wehr und mehrerer frei­williger Feuer­wehren kon­nte nur noch ver­hin­dern, dass das Feuer auf andere Boote überg­ing. Vor Ort waren auch die DLRG, Beamte des 5. Polizeire­viers und die Wasser­schutzpolizei, ins­ge­samt mehr als fün­fzig Män­ner und Frauen. Nach den Löschar­beit­en wurde der Löschschaum mit einem Boot der Frei­willi­gen Feuer­wehr Kos­theim eingedämmt und abge­saugt. Da der Rumpf der noch schwimm­fähi­gen Yacht nicht beschädigt wurde, war kein Kraft­stoff oder Öl aus­ge­treten und größere Umweltschä­den nicht ent­standen. Die Bran­dur­sache ist nicht bekannt. 

Feuer­wehrleute mit Atem­schutz­masken auf Steg 1 und eine aus­ge­bran­nte “Oro­ta­va”

Der Eign­er der „Oro­ta­va“, der schnell an die Unfal­lur­sache geeilt war, war fas­sungs­los. Noch am Vor­abend war er am Steg gewe­sen – alles in Ord­nung. Vom Brand in Mitlei­den­schaft gezo­gen wurde auch die benach­barte Moto­ry­acht „Miss Marple“: Die Abdeck­plane war durch die Hitze geschmolzen, die Außen­seite der Kabine und mehr beschädigt. Über die Höhe des Schadens bei der „Miss Marple“ kann noch nichts gesagt wer­den, bei der die „Oro­ta­va“ ist es ein Totalver­lust. Für rund 100.000 Euro ist die 1972 gebaute Yacht ver­sichert. Bei ein­er weit­eren Yacht muss der Eign­er nun viel Löschschaum von der Win­ter­plane beseit­i­gen, den die Feuer­wehr gegen eine weit­ere Aus­bre­itung des Bran­des vor­sor­glich verteilt hatte.

Glück­licher­weise lag die „Oro­ta­va“ ganz außen am Steg 1 des Wasser­sport-Vere­in Schier­stein 1921 e.V. – hätte sie in ein­er Box zwis­chen anderen Booten gele­gen, wäre die Sache wohl nicht so glimpflich aus­ge­gan­gen. Ver­mut­lich durch den Brand hat­te sich die Yacht vom Haupt­steg gelöst und war an den benach­barten Pad­del­steg des Vere­ins getrieben, was die Löschar­beit­en erle­ichtert hat­te. Neben dem Eign­er der Yacht war auch Math­ias Barth, Mit­glied des Geschäfts­führen­den WVS-Vor­stands als Ver­ant­wortlich­er des Vere­ins, sofort bei den Löschar­beit­en vor Ort.

beschädigte “Miss Marple”
ver­bran­ntes Trainingsboot
aus­ge­bran­nte “Oro­ta­va”

Am späten Vor­mit­tag zeigte sich allerd­ings, dass der Schaden weit größer war als zunächst angenom­men: Die bren­nende “Oro­ta­va” hat­te am Pad­del­steg die zwei Train­ingss­chlauch­boote des WVS entzün­det beziehungsweise versenkt. Beschädigt wurde auch der Pad­dler­steg selb­st. Erst am späten Vor­mit­tag war bei strahlend blauem Him­mel das ganze Aus­maß der Katas­tro­phe deut­lich geworden.

Ent­war­nung kon­nte gegen Mit­tag allerd­ings gegenüber befürchteten Umweltschä­den gegeben wer­den: Auf der Wasser­ober­fläche und an dem von der Feuer­wehr gelegten Ölschlän­gelschlauch hat­te die Feuer­wehr keine Verun­reini­gun­gen beobachtet.

Umweltschä­den nicht beobachtet: Feuer­wehren am Ölschlängelschlauch

Die bei­den zer­störten Train­ings­boote (motorisierte Schlauch­boote, mit denen die Train­er die Pad­dler begleit­en) hat­ten einen Wert von etwa 10.000 Euro. Die Schä­den am Steg und an der außer­dem beschädigten Moto­ry­acht sind noch nicht abzuschätzen. In ein­er ersten Stel­lung­nahme beze­ich­nete der Präsi­dent des WVS, Lothar Weck­er­ling, den Brand als „immensen Schaden auch für den Verein“. 

Schadens­besich­ti­gung beim zer­störten Train­ings­boot “Schin­der”: Vor­stand Fran­jo Schohl, Präsi­dent Lothar Weck­er­ling und Wasser­schutzpolizis­ten — im Hin­ter­grund das Wrack der “Oro­ta­va”

Und auch kleinere Schä­den bringt das große Unglück mit sich. Fran­jo Schohl, Mit­glied des Geschäfts­führen­den WVS-Vor­stands: “Erst vor kurzem haben zwei Helfer vier Stun­den lang das nicht funk­tion­ierende Tor zum Pad­dler­steg repari­ert — nun musste es die Feuer­wehr mit Gewalt aufbrechen …”

An den Löschar­beit­en beteiligt waren die Berufs­feuer­wehr Wies­baden, die Frei­willi­gen Feuer­wehren aus Schier­stein, Frauen­stein und Kos­theim, die DLRG, Polizeibeamte und vier Tauch­er, mehr als ein halbes Dutzend Ein­satz­fahrzeuge und mehrere Boote von Feuer­wehr, DLRG und Wasserschutzpolizei.

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