Von der Qual am Gasometer oder wo ist die Sekunde geblieben?

Ein sub­jek­tiv­er Bericht vom 13. Drachen­boot-Halb­marathon in Oberhausen

Zum 11. Mal durfte ich das Boot der WVS Rhein­gauner bei diesem ver­maledeit­en Halb­marathon steuern. Schon im Vor­feld war alles so wie immer. Moti­va­tion des Teams auch in diesem Jahr teilzunehmen, es war das 13. Mal, regelmäßiges Langstreck­en­train­ing eigentlich schon ab Novem­ber, den ganzen Win­ter über, den son­st mach es gar keinen Spaß und dann die Krankmel­dun­gen bis zum Vor­abend der Regat­ta, also alles so wie immer.

Und natür­lich das Wet­ter, drei Tage vor der Regat­ta noch 20°C in Schier­stein und am Regat­tatag schon bei der Hin­fahrt auf der A3 Nebel und Sprühre­gen und so ging es weit­er bis zum Start des Ren­nens um 14:00. Das Ganze wird nur erträglich, weil wir in Ober­hausen immer so fre­undlich emp­fan­gen und so liebevoll betüt­telt wer­den. Wal­ter Bran­den­burg und Michael Max­elon, die Mach­er des TC Sterkrade, lassen da an nichts fehlen.

Lei­der ist das Meldeergeb­nis 2015 nicht so toll, aber einem deut­lichen Trend seit 2011 fol­gend, Rück­gang bei den Stan­dard­booten, der sich­er damit zusam­men hängt, dass mit­tler­weile viele Langstreck­en­ren­nen in Deutsch­land gefahren wer­den. Neu im Geschäft, sind die 5 Kurz­boote, die das Teil­nehmer­feld auf angemessene 12 Boote festschreiben. Und da sind da auch noch die Neckardrachen auf der Meldeliste, ein Team, welch­es mit­tler­weile in Deutsch­land fast auf allen Regat­ten dominiert. Sehr schön das Meldeergeb­nis bei den Kanuten und SUP, die mit 35 Boten aufs Wass­er gin­gen und Ober­hausen ein kleines Pad­delfest bescherten. 21 km stand up — Pad­deln, ein­fach Wahnsinn!

Der Start der Drachen­boote erfol­gte im 30-Sekun­den­takt, vor­weg die 5 Klein­boote, danach eine kurze Pause, darauf fol­gten die 7 Stan­dard­boote, die Rhein­gauner als 3. Boot. Die Neckardrachen 1:30  min dahin­ter als 6. Boot. Auf den ersten 4 Kilo­me­tern Rich­tung Del­weg gilt es den per­sön­lichen Pad­del­ry­th­mus zu find­en, das Tem­po auszu­loten, welch­es für die 21 km dann auch ver­meintlich reicht. Ein erster Gruß an den Gas­om­e­ter, Ober­hausens Wahrze­ichen, noch kaum beachtet. Schon vor der ersten Wende gelingt den Rhein­gauner das Über­holen der  bei­den voraus ges­tarteten Stan­dard­boote, darunter auch das KWS Drag Team aus Saar­brück­en, welch­es let­z­tendlich auf den 4. Platz pad­delt. Die Bahn Rich­tung Kraftwerk, vor­bei am Boot­shaus des TC Sterkrade gehört zu den guten Streck­en, hier läuft das Boot, der Gas­om­e­ter bleibt unbeachtet links liegen. Michael Max­elon, der Regat­tasprech­er  wun­dert sich über die Schlagfre­quenz der Rhein­gauner (52/Minute), damit kann man doch nicht schnell paddeln!

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Aber weit­er, durch die 2. Wende auf die zweite lange Bahn (6,8 km), hier wird es nach der „Trinkpause“ doch langsam härter, die Arme wer­den hart, die Beine begin­nen zu schmerzen, alles noch im grü­nen Bere­ich, aber der Gas­om­e­ter wirkt  schon etwas bedrohlich­er. In der let­zten Wende ein Blick auf die Neckardrachen, die waren im let­zten Jahr doch schon zu dieser Zeit an uns vor­beige­fahren. Und da ist da noch dieser ver­dammte Gas­om­e­ter, der will ein­fach nicht näher kom­men, let­zte Anfeuerungsrufe aus dem Boot, erste Krämpfe, let­ztes hastiges trinken, kämpfen, quälen bis zum End­spurt ins Ziel. Stop­puhr an, wie lange brauchen die Neckardrachen 1:26 … 27 … 28 … 29!

Bei der Siegerehrung wird es Gewis­sheit, Michael Max­elon erzählt von früher, als noch Minuten zwis­chen den Boote lagen, jet­zt sind es Sekun­den, 1 Sekunde!
Sieg für die Neckardrachen in 1:41:12, zweit­er Platz für die Rhein­gauner in 1:41:13!
Glück­wun­sch  nach Böckin­gen! Dritte wur­den die Blue Drag­ons aus Borken nach ein­er beherzten Fahr in 1:43:41.
Ich glaube nur der Gas­om­e­ter weiß, wo diese Sekunde geblieben ist.

Gün­ter Renschin

Weit­er Infor­ma­tio­nen: [EDIT: Link ent­fer­nt, da nicht mehr verfügbar]
Wikipedia:                   Gas­om­e­ter Oberhausen

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