

Eisige Temperaturen und ein fieser Ostwind machen den Pink Ladies offensichlich nichts aus, sie trainieren. Aber nicht nur sie! Kalte Beobachtungen im Schiersteiner Hafen:
Sonntag, später Vormittag im Schiersteiner Hafen. Morgens noch Schneegrieseln, das Thermometer zeigt 0 Grad, fieser Ostwind – und dennoch sind Wassersportlerinnen und ‑Sportler auf dem Wasser unterwegs: Ein Drachenboot mit neun Pink Ladies vom Wassersport-Verein Schierstein 1921 e.V., ein weiteres Drachenboot mit einem Mixed Team von 16 Paddlerinnen und Paddlern der Rheingauner (WVS) und der Harbour Dragons (Kanufreunde 1929 e.V., Mainz-Mombach) sorgen für ordentlich Bugwellen im Hafenbecken. Dazwischen zischt ein Ocean-Sportler mit seinem Ausleger-Kajak (Outrigger) vom WVS an den Stegen vorbei. Und während die Drachenboote nach einstündigem Training wieder den Steg ansteuern, stoßen sich dort Kanuwanderer vom WVS ab, um aus dem Schiersteiner Hafen hinaus und einmal um die Rettbergsaue zu paddeln.




Da sage mal einer, Wassersport sei nur in den wärmeren Monaten möglich! Tatsächlich trainieren die im großen Drachenboot das ganze Jahr über: Einmal im Monat im Schiersteiner Hafen, den folgenden in Mainz-Mombach. Als der Schiersteiner Hafen mal zugefroren war, sind sie außerhalb des Turnus eben in Mainz-Mombach ins Drachenboot gestiegen, erzählt einer von ihnen. Die Besatzung: Frauen und Männer zwischen 20 und 60 Jahren. Und: „So lange man in Bewegung ist, ist einem ja nicht kalt“, erklärt eine Drachenbootfahrerin cool die coole Action bei Frostgefahr. Nur beim Aussteigen wird’s kalt — und deshalb muss es da schnell gehen.
Die Pink Ladies stehen diesem Trainingseifer nicht nach: „Immer wieder sonntags …“ Sportlich, fröhlich und keineswegs als Warmduscherinnen unterwegs. Vielleicht ist es gerade dieser wahrhaft sportliche Allwettereinsatz, der sie auch bei großen Regatten immer wieder an die Spitze bringt.
Allwetterwassersportler — das gilt auch für die Kanuwanderer des WVS. Nur bei starkem Sturm bleiben sie an Land. Einer aus der Truppe ist heute sogar zum ersten Mal dabei. Warum bei diesem Wetter? „Zu wenig Wind zum Segeln“, war die Antwort. Normalerweise startet er vom Steg 2 des Wassersport-Vereins Schierstein 1921 e.V., dem Seglersteg. Heute begann seine Reise ausnahmsweise vom Steg der Paddler und Drachenbootfahrer. Noch schnell ein Mannschaftsfoto — wer weiß denn, ob alle wieder zurückkommen …?! [Nachtrag aus gut unterrichteten Kreisen: Sie kamen.]
