Junge Segler des Wassersport-Vereins Schierstein 1921 e.V. fand man in der Woche vor Ostern eher am Gardasee als im Schiersteiner Hafen. Hier ihre Berichte:
- WVS-Seglerjugend: 23 Wettfahrten in neun Tagen
- 1200 Opti-Segler — und einer vom WVS
- WVS-Trainerin trainiert bei Olympia-Trainer
WVS-Seglerjugend: 23 Wettfahrten in neun Tagen
Ein Bericht von Armando Moreno
Wir haben intensiv in einem Zeitraum von 9 Tagen trainiert. Von Samstag, den 01.04. bis Ostersonntag, den 09.04. und das Training fand in Torbole sul Garda am Gardasee in Norditalien statt.
Am Training haben insgesamt 16 Seglerinnen und Segler teilgenommen. Vom WVS waren die ILCA-Segler Thorben Fillmann, Jannes Llull und ich (Armando Moreno) dabei. Wir wurden von den erfahrenen Seglern und Trainern Felix und Thomas Laukhardt trainiert.
Parallel zum Training lief eine Gesamtwertung aller gewerteten Trainings-Wettfahrten über alle neun Tage. 23 Wettfahrten wurden gesegelt und es gab keine Streicher. Für uns lief es sehr gut und wir erreichten insgesamt vordere Platzierungen:
Armando Moreno: 90 Punkte, Platz 1.
Jannes Llull: 129 Punkte, Platz 4 (er verpasste um einen Punkt den dritten Platz).
Thorben Fillmann: 183 Punkte Platz 9.
Viel zu sehen auf diesem Bild: Hohe Berge über dem Gardasee, viele Segler und last but not least im Vordergrund junge WVS-Segler, Trainer Thomas Laukhardt (links) und Trainerin Jennifer Weissenberger
Morgens Vento, ab Mittag Ora
Während des Trainings hatten wir am Gardasee gute Bedingungen. Morgens kam der Wind aus dem Norden und war angenehm segelbar, am Gardasee nennt man diesen Wind Vento. Nach und während unserer Mittagspause an Land zog dann täglich ein stärkerer Südwind auf, welcher einige Wellen mit sich brachte. Diesen starken Wind nennt man Ora. An drei Tagen war die Ora sehr ausgeprägt und man konnte seine segelbare „Windgrenze“ täglich um ein paar Knoten erhöhen. An einem Tag war so viel Wind, dass wir nachmittags nur noch zu sechst rausfuhren.
Unser Training bestand meistens aus zwei Segeleinheiten pro Tag, einer Runde Frühsport vor der ersten Einheit und ein Stück auslaufen zur nächstgelegenen Ortschaft nach der zweiten Einheit. Durch das leichte Training wird Laktase in unseren Muskeln abgebaut. Nach dem Frühsport um 7:15 Uhr, begann die erste Segeleinheit meist um 9:30 Uhr. Nach anderthalb Stunden Mittagspause an Land, zum Aufwärmen und Stärken, gingen wir zur zweiten Einheit raus. Nach der zweiten Einheit liefen wir uns dann meist selbstständig und in Kleingruppen aus und aßen regelmäßig nach dem Laufen ein Eis.
Ausflug nach Limone und zur Blauen Grotte
Ein besonderes Highlight am Gardasee-Training war der Ausflug nach Limone sul Garda. Von Torbole nach Limone segelten wir 7km in Richtung Süden. Angekommen in Limone vertäuten wir unsere Boote an weißen Kugeln mit einer Art Metallbogen. Von unseren Trainern wurden wir mit Schlauchbooten an Land gebracht. Danach ging es traditionell in eine Pizzeria, um uns für den Rückweg zu stärken. Ein weiteres Highlight war der Besuch der Blauen Grotte. Vor dem Eingang der Grotte mussten wir unsere ILCA durchkentern, damit sie langsamer wegtreiben. Von unseren Trainern wurden wir mit den Schlauchbooten zum Eingang der Gotte gebracht. In der Grotte befindet sich ein Wasserfall, der in einem Sandbett mündet, und einige von uns nahmen erst einmal eine Dusche. Am Wasserfall bildete sich durch das eindringende Sonnenlicht ein schöner Regenbogen.
Das Training am Gardasee hat uns auf die Qualifikation der Internationalen-Deutschen-Jugendmeisterschaft (IDJM) in Eckernförde und an deren Teilnahme daran vorbereitet. Dazu ist der Gardasee das ideale Revier, da man leichten bis starken Wind mit Wellen an einem Tag trainieren kann.
Im Namen aller Teilnehmer möchte ich mich recht herzlich bei Thomas, Doris, Felix und Timo Laukhardt für die tolle Organisation an Land und auf dem Wasser bedanken. Besonderen Dank an Timo für die tollen Drohnenaufnahmen und Videos auf unserem Instagram-Kanal Sailinghessenfriends.
1200 Opti-Segler — und einer vom WVS
Ein Bericht von Ralf Hoffmann
Sonne, Welle, Windstärken zwischen 4 und 7 Beaufort, 1200 Opti-Seglerinnen und ‑Segler aus aller Welt in wunderschöner Kulisse vor den riesigen Felswänden des Monte Brione bei Riva/Torbole – auf allen Ebenen ein beeindruckendes Event: vom 6. bis 9. April 2023 fand das 41. Lake Garda Meeting statt.
Mittendrin und zum ersten Mal dabei WVS-Mitglied Raphael Pentenrieder (10), aus der Opti-Trainingsgruppe von Ralf Hoffmann.
Raphael Pentenrieder im Einsatz und danach
Raphael hat sich in der Gruppe der Cadetti einen prima 45. Rang (von 87 Teilnehmerinnen und Teilnehmern) über acht Wettfahrten gesichert. Mit dieser Platzierung wurde er in seiner Gruppe der viertbeste, deutsche Starter.
An den Ferientagen vor der großen Regatta hatten sich die HSeV Hessen Kids (Hessischer Seglerverband) gemeinsam mit Kindern vom Segelclub Inheiden e.V. bei anspruchsvollen Wetter- und Wasserbedingungen mit dem Austragungsort bekannt gemacht. Liebevolle Anleitung und Unterstützung erhielten die Kinder während der Vorbereitung und der Regatta-Tage von ihren Trainern Reinhard Linke (Jugendopmann des HSeV) und Dierk Conrad (Trainer beim SCI).
WVS-Trainerin trainiert bei Olympia-Trainer
Ein Bericht von Jennifer Weissenberger
Zwar hat das Semester schon wieder begonnen, aber ein „kleiner“ Abstecher zum Gardasee zum Training musste noch sein.
Neben dem Training, welches Thomas und Felix Laukhardt für unsere Jugendsegler am Gardasee dieses Jahr anboten, hatte ich die Möglichkeit bei Jonasz Stelmaszyk zu trainieren. Jonasz war bis zum letzten Jahr der Trainer unserer Deutschen Olympionikin Svenja Weger im ILCA 6 / vormals Laser Radial.
Vom 2. April bis 4. April hat das Training von Jonasz Stelmaszyk in Malcesine am Gardasee stattgefunden. Am ersten Tag hat ein weiterer Segler teilgenommen, an Tag 2 und Tag 3 ist unsere kleine Trainingsgruppe auf vier Personen gewachsen. Jonasz konnte mir in den drei Tagen sehr viel Wissen vermitteln. Die erste Hälfte des Trainings haben wir uns primär mit dem Bootshandling und Bootsspeed beschäftigt. In der zweiten Hälfte haben wir uns mit den Frauen des polnischen Nationalteams zusammengetan und das Startverfahren geübt. Nach jeder Einheit wurde mindestens eine Stunde eine Videoanalyse abgehalten und jede offene Frage wurde geklärt. Vor allem uns Segler helfen die Analysen von Videos ungemein, um auch kleine Fehler im Trimm, Handling oder ähnliches festzustellen.
Wind und Wetter waren an den Trainingstagen hervorragend (siehe Foto links). Man sagt auch „Champagnerbedingungen“. Sonne und 15–22 Knoten Wind. Ein Traum eines Seglers. Naja, über die Wassertemperatur lässt sich streiten.
Mein Ziel mit der Teilnahme am Training war es, ich mich auf den Eurocup am Gardasee vom 4. Mai bis 7. Mai gut vorzubereiten. Vor dem Eurocup nehme ich an einem weiteren Training bei Jonasz am Gardasee zur Vorbereitung teil.
Besonders schön ist es auch (vor allem als Trainerin) zu sehen wie unser Nachwuchs langsam an herausfordernde Segelgebiete herangeführt wird und wieviel Spaß es den Teilnehmern bei Felix und Thomas machte.