Beste Deutsche: WVS-Segeltrainerin Jennifer Weissenberger

Europa Cup in Ital­ien, 4.–7. Mai 2023, Italy, Riva del Gar­da: 726 Teil­nehmende (ILCA 4, 6 und 7), aus 30 Natio­nen. Beste deutsche Teil­nehmerin: Jen­nifer Weis­senberg­er. Sie ist Jugend­segel-Trainer­in des Wasser­sport-Vere­ins Schier­stein 1921 e.V. und kam in der Gesamtwer­tung auf den 49. Platz (bzw. 35. Platz in der U21 Wer­tung).

Hier ihr Bericht:

Bere­its am 29.4. reiste ich nach Tor­bole am Gar­dasee, um bei einem vom Deutschen Segler-Ver­band e.V. organ­isierten Train­ing mit Jonasz Stel­maszyk teilzunehmen. Im Vorder­grund des Train­ings stand die Regat­ta­vor­bere­itung. Wir haben aus­giebig Starts, Manöver, Bah­n­marken­run­dun­gen geübt. Am 4.5 begann der Europa Cup in Riva.

Jen­nifer Weißen­berg­er (GER 216045, rechts), eine von 726 beim Europa Cup (Foto: Jonasz Stelmaszyk)

Am ersten Tag hat­ten wir zwis­chen 20–25 kn Wind. Der Tag war sehr erfol­gre­ich und ich kon­nte die Plätze 41 und 36 von 85 Seglern erzie­len. Am zweit­en Tag oszil­lierte der Wind stark und schwank­te auch in der Wind­stärke. Die Bedin­gun­gen wur­den schwieriger und man musste sich auf dem Amwind für eine Seite entschei­den. Falls dies die falsche Seite war, kon­nte auch ein guter Vor­wind das nicht mehr kom­pen­sieren. Der dritte Tag ähnelte dem zweit­en, jedoch lag die Wind­stärke „nur noch“ bei 3–4 Bft. Am let­zten Segelt­ag traf ich eine per­sön­liche Entschei­dung und beschloss die 2 let­zten Wet­tfahrten nicht mehr mitzusegeln. Da aus­gerech­net an diesem Tag lange Zeit der Wind nicht für eine Wet­tfahrt aus­re­ichte, kon­nten zum Abschluss der Regat­ta nur eine der 2 geplanten Wet­tfahrten stat­tfind­en. Dann kann ein biss­chen Glück (für mich) dazu und mein großer Vor­sprung aus den ersten 6 Ren­nen war groß genug, um meinen Platz zu vertei­di­gen. Die let­zte Wet­tfahrt wurde somit mein „Stre­ich­er“ und hat­te keine Auswirkun­gen auf das Gesamtergebnis.

Zu Beginn der Regat­ta hat­te ich keine Erwartun­gen und auch kein Ziel vor Augen, welch­es ich zu erre­ichen ver­suchte. Da meine let­zte inter­na­tionale Regat­ta 2021 stat­tfand, kon­nte ich die Geg­n­er kaum ein­schätzen. Dads ich als beste Deutsche aus der Regat­ta raus­ge­he, habe ich nicht erwartet. Ich bin sehr zufrieden.

Boots­gewim­mel zwis­chen Bergen: Euro-Cup am Gar­dasee (Foto: Fraglia Vela Riva/Zerogradinord)

Wenn ich nun die Tage Revue passieren lasse, waren diese extrem. Nicht nur das Segeln mit der sehr starken nationalen und inter­na­tionalen Konkur­renz und die speziellen Wind­ver­hält­nisse, son­dern auch so schein­bar neben­säch­liche Dinge wie das tägliche Pen­deln zum Vere­in oder der men­tale Druck, der sich auf­baute. Nach den Wet­tfahrten wurde für die Uni gebüf­felt und Hausar­beit­en geschrieben.

So ganz nebenbei …

Auch das Segeln ist dig­i­tal gewor­den. Alle 726 Teil­nehmer hat­ten Track­er an Bord und die Ver­mes­sung der Boote sollte erst­mals online erfol­gen – was allerd­ings scheit­erte und man dann auf die Ver­mes­sung verzichtete. Die kurios­es­te Punk­t­strafe lag darin einen Slip­wa­gen eines Konkur­renten zu benutzen – dann gab es 20 Punk­te extra!

Jet­zt freue ich mich tat­säch­lich auf den All­t­ag zuhause um neue Kraft zu tanken!

Jen­nifer Weißenberger

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