Unterwasseranstriche im WVS getestet

Ein Jahr lang lag dieses alte Wan­derkanu beim WVS im Wass­er. Jet­zt wurde es her­aus­ge­holt. Getestet wurde die Wirk­samkeit ver­schieden­er Unterwasseranstriche.

Die Argu­mente für einen neuar­ti­gen Unter­wasser­anstrich klin­gen überzeu­gend: Erhe­bliche Reduk­tion von Mikro­plas­tik, kein Ein­trag mehr von Kupfer und Zink sowie Biozi­den auf die Umwelt … “eine echte umweltscho­nende Alter­na­tive”, kann man es auf der Home­page des Her­stellers itCoat­ing GmbH nach­le­sen. Und so hörte man es auch bei einem Vor­trag des Unternehmens im Wasser­sport-Vere­in Schier­stein 1921 e.V. im Früh­jahr 2020. 

Doch so sehr Zahlen und Fak­ten des Her­stellers plus Umweltschutz-Argu­mente beein­druck­ten — wie wirkt denn der neuar­tige Unter­wasser­anstrich in der Prax­is wirklich? 

Dem woll­ten einige Mit­glieder des WVS buch­stäblich auf den Grund gehen. Also wurde vor etwa einem Jahr ein aus­ge­di­entes Wan­derkanu zu Wass­er gelassen, in drei Sek­toren verse­hen mit einem kon­ven­tionellen Anstrich, ohne Anstrich (nur Grundierung) und dem neuar­ti­gen Anstrich. Jet­zt wurde das Boot wieder an Land gebracht und begutachtet.

Die Kom­mentare bei Begutach­tung nach Ende des Tests:

Michael Schnei­der, Umwelt­beauf­tragter des WVS: “Der kon­ven­tionelle und der neuar­tige Anstrich wirken fast gle­ich, wobei bei dem neuar­ti­gen Anstrich ein leichter Algen­be­fall festzustellen ist. Allerd­ings ist dieser Anstrich natür­lich bei weit­em umwelt­fre­undlich­er. Ins­ge­samt hat sich der neuar­tige Anstrich bewährt, der Muschel­be­wuchs wurde gestoppt”.

Eric Russert, Abteilungsleit­er Steg 1 / Motor­boot: “Ich hat­te mir mehr davon ver­sprochen, der kon­ven­tionelle Anstrich wirkt besser”.

Grit Kalet­ta, Abteilungslei­t­erin Drachen­boot: “Sieht nicht so schlecht aus — nun kommt es ja auch darauf an, wie schnell man den Bewuchs — etwa durch Abbürsten — wieder ent­fer­nen kann.”

Frank Schulze, Abteilungsleit­er Camp­ing: “Ich fand’s gelun­gen. Es zeigt, dass man eine biol­o­gisch verträgliche Lösung gefun­den hat und dass man den restlichen Bewuchs ohne großes Tam­tam wieder ent­fer­nen kann.”

Und wie geht’s nun weit­er? Mal sehen: Der geringe Algen­be­wuchs im Sek­tor des neuar­ti­gen Anstrichs wurde ent­fer­nt — und dann wurde das Test­boot erneut ins Wass­er gebracht … 

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