
Freitag, 4. März 2022, 19:00 Uhr: Die virtuelle Jahreshauptversammlung des Wassersport-Vereins 1921 e.V. beginnt. Knapp 150 Vereinsmitglieder hatten sich angemeldet, rund 100 sind ständig eingeloggt und folgen bequem von zuhause oder von sonst wo dem Geschehen auf dem Bildschirm. Überraschungen waren nicht zu erwarten. Dachte man. Falsch gedacht. Völlig falsch gedacht!
Erste Überraschung: Vereinsvorsitzender Edgar Hartung überließ die Leitung der Versammlung seinem Stellvertreter Peter Dorwig, unterstützt von Mathias Barth, und schaute von zuhause aus zu – trotz Booster positiver Corona-Test, Quarantäne. Und es ging ihm wirklich nicht gut, wie man an eingeklinkten Edgar-Bildern in der virtuellen Zuschauertribüne erkennen konnte.
Zweite Überraschung: Die Berichte der Abteilungen in Form vorab erstellter kurzer Videos. Da waren einige schon sehr kreativ und professionell – durchaus reif für einen Imagefilm über den WVS, der diesen Verein in seiner ganzen Vielfalt darstellt. Versammlungsleiter Peter Dorwig: „Also beim Ansehen der Abteilungsberichte wird mir wirklich warm ums Herz …“ Ja. Und schade, dass wir sie aus technischen Gründen nicht auf der Homepage wiedergeben können.
Dritte Überraschung – aber die war schon keine mehr: Alles lief bis auf sehr wenige Hoppler reibungslos über die virtuelle Bühne (gestellt von der Audiluma GmbH und ihren Auszubildenden), und alle Kandidaten wurden mit offenbar hoher Zustimmung gewählt. Die Wahlergebnisse hätte man gerne auch live verfolgen wollen. Besonders, weil es der neutrale Wahlleiter Urban Egert, Schiersteins Ortsvorsteher, jedes Mal sehr spannend machte („da wächst ein ganz großer Zustimmungs-Balken“). Die Ergebnisse sind später im Protokoll nachzulesen. Doch die komplette Liste des neu gewählten Vorstands findet man bereits auf der Homepage unter „Der Verein/Der Vorstand“ (Link) – einzelne Profile werden in den nächsten Tagen aktualisiert und komplettiert.

WVS-Jahr 2021: Licht und Schatten
Aber der Reihe nach. Glücklicherweise hatte Edgar Hartung alles akribisch vorbereitet und auch seine Ansprache längst zu Papier gebracht. Daraus las Peter Dorwig vor. Hartung wollte die Mitgliederversammlung 2022 mit einem Zitat von Sokrates eröffnen, der sich Peter Dorwig und seine Kollegen im geschäftsführenden Vorstand angeschlossen haben:
„Das Geheimnis der Veränderung besteht darin, Deine ganze Energie darauf zu konzentrieren, Neues aufzubauen statt Altes zu bekämpfen“.
Der Geschäftsbericht des Vorstands spiegelte noch einmal das mit viel Licht und Schatten gezeichnete Vereinsjahr 2021: Immer wieder neue Coronaregelungen, die von den vielen geplanten Feiern zum 100. Vereins-Jubiläum nur einen Festakt mit geladenen, hochrangigen Gästen erlaubt hatten, gleichzeitig aber unverdrossener sportlicher Einsatz und herausragende Erfolge bei den Kanurennsportlern mit mehreren deutschen Meistertiteln und zwei Teilnehmerinnen bei den Olympic Hope Games. Auch in anderen Bereichen war der WVS im vergangenen Jahr überaus aktiv, wie die oft faszinierenden Video-Einspielungen aus den Abteilungen zeigten.
Der WVS ist auf einem guten Weg. Um 6,5 Prozent ist die Zahl der Mitglieder auf rund 1.350 gewachsen, die gesamte Vereinsanlage – so der schriftliche Bericht des Vorsitzenden – sei in einem guten Zustand. Daher auch ein herzliches Dankeschön des Corona-verhinderten Vorsitzenden an viele engagierte Mitglieder, aber auch an alle Trainer, Helfer und Unterstützer, die in seinem Bericht nicht namentlich genannt wurden: „… ohne ihre unermüdliche Arbeit wäre ein ungestörter Vereinsbetrieb und damit die sportliche Betätigung nicht möglich“. Ganz besonders bedankte sich Hartung in seiner schriftlich vorliegenden Ansprache bei der WVS-Geschäftsstellenleiterin Corinna Christochowitz.
Finanzielle Situation stabil, viele Anschaffungen
In seinem Bericht setzte Peter Dorwig (Finanzen) diese Akzente:
- Mehr Mitgliedsbeiträge durch Wachstum der Mitgliederzahl
- Einbau der elektronischen Schließanlage
- Anschaffung eines Trainerkatamarans mit Außenborder
- Ausrüstung eines Trainerschlauchboots mit einem Elektromotor
- Gegenüber der Planung deutlich höhere Einnahmen, aber auch höhere Ausgaben, dennoch deutliche Erhöhung des Finanzmittelbestandes (die u.a. zur Sanierung der WC-Anlage eingesetzt werden)
- Pandemiebedingte Aussetzung des Regattabetriebs und pandemiebedingte Pachtstundung des Restaurant-Pachtvertrags
- Sponsoring des Drucks vom Jubiläumsmagazin durch den Hochtaunusverlag, gleichzeitig hoher Anzeigenerlös durch Jubiläumsmagazin, mit dem die Festschrift und andere Kosten des 100jährigen Jubiläums finanziert wurden
- Erlös aus Crowdfunding (Sponsoring), der für den Kauf eines K2-Kanus verwendet wurde

Vorstandswahlen und Ausblick
Bei der Wahl zum geschäftsführenden Vorstand gab es keine Veränderungen. Nicht mehr kandidiert hatten zur Wahl im erweiterten Vorstand: Hanne Braselmann (Beauftragte für Menschen mit Handicap), Birgit Barth (Leiterin Kanurennsport), Grit Kaletta (Leiterin Drachenboot), Bernd Christochowitz (Sponsoring) und Frank Schulze (Camping). Besonders gewürdigt wurden das langjährige und intensive Engagement von Hanne Braselmann und Birgit Barth für den Verein. Aktuelle Liste des WVS-Vorstands siehe unter „Der Verein/Der Vorstand“ (Link)
Geehrt für langjährige Mitgliedschaft im WVS wurden:
25 Jahre: Annemarie Fleck, Johannes Haas, Martina Koch, Helga Laby, Romuald Laby, Joachim Mengden, Nicole Wenz.
40 Jahre: Thomas Bolck, Stephan Deusser, Edgar Hartung, José Piro, René Schneiderhöhn.
50 Jahre: Thomas Albien, Monika Derr, Joseph Merkel, Marion Plies, Ulrike Renschin-Baier, Curd Rogat, Petra Wenz.
Zum Ausklang der Jahreshauptversammlung hob Peter Dorwig den Willen des gesamten Geschäftsführenden Vorstands hervor, die Leistungen im Sportbereich weiterhin energisch zu unterstützen, den Freizeitbereich zu pflegen und alles auf einem soliden finanziellen Fundament “für mindestens 99 weitere Jahre“ zu gestalten. Dabei gehe es auch darum, junge Menschen einzubinden und Ihnen früh Verantwortung anzuvertrauen – der schon öfters verkündeten der Linie des Vereinsvorsitzenden Edgar Hartung folgend.
Die Veranstaltung endete trotz des Mammutprogramms mit vielen Wahlen und Abteilungsvideos schon nach zweieinhalb Stunden. Am Ende: Sehr viel Lob und Zustimmung der Teilnehmenden für diese virtuelle Form der Veranstaltung und für alle, die sich dabei aktiv eingebracht hatten. Wie hatte Wahlleiter Urban Egert noch gesagt? „Beim WVS erlebt man immer wieder etwas Neues … und diese Erfahrung ist nicht die schlechteste …“. Wo er recht hat, hat er recht. — Und ja, da hätte man schon dabei sein sollen.